Bayern will den Erosionsschutz verbessern

Landwirtschaft

Arbeitsgruppe Erosionsschutz legt Handlungsempfehlungen vor

Heftiger Starkregen hatte im Frühjahr und Sommer dramatische Bilder in die Nachrichten gebracht. Sturzfluten, Überschwemmungen und Bodenabtrag zerstörten Dörfer. Starkregenereignisse sind nach Ansicht der Wetterbeobachter eine Folge des Klimawandels und kommen künftig häufiger vor. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst und der TU München eine Dokumentation des Jahres 2016 erarbeitet und jetzt Handlungsempfehlungen herausgegeben, wie sich solche Folgen mindern lassen.

Die Maßnahmen müssen demnach auf dem Feld beginnen und sich entlang der Fließrichtung des Wassers fortsetzen. Weil Wasser kommunale Grenzen überschreitet, müssen die Gemeinden eng zusammenarbeiten.

Auf dem Acker muss eine gute Bodenstruktur für ein möglichst hohes Infiltrationsvermögen hergestellt werden. Der Humus und sein Aufbau spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Begriff „Mulchsaat“ solle nur noch bei einer mindestens zehnprozentigen Bodenbedeckung mit Zwischen- oder Vorfruchtresten verwendet werden. Eine 30prozentige Bodenbedeckung wird erst durch eine Mulchsaat ohne Saatbettbereitung, also durch Direktsaat, erreicht.

Am Hang erfordern die Maßnahmen einen Kulturartenwechsel bei Teilung in zwei oder mehrere Bewirtschaftungsabschnitte. Die Landwirte müssen quer zum Hang arbeiten und Wintergetreide ohne Fahrspuren auf der gesamten Fläche ausbringen. Bodenverdichtungen sind zu vermeiden.

Die Experten betonen, dass Cross Compliance-Vorgaben zum Erosionsschutz lediglich eine von mehreren obligatorischen Anforderungen für den Erhalt der Agrarzahlungen sind. Sie sind keine Mindestanforderungen an die Gute Fachliche Praxis. Diese gehe in den meisten Fällen deutlich darüber hinaus.

Die Dokumentation stellt aber auch heraus, dass die meisten Betriebe „insbesondere beim Erosionsschutz vorbildlich und erfolgreich arbeiten“. Der Verlust von Oberboden ist Verlust von Produktionskapital. Die Arbeitsgruppe will künftig einmal jährlich für weitere Entwicklungen für die abflussbremsende Flurgestaltung zusammen kommen.

Lesestoff:

Den umfangreichen Themenkomplex finden Sie unter http://www.lfl.bayern.de/bodenerosion

roRo

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