Bayerns neuer Agrarbericht

Landwirtschaft

Bayerns Landwirtschaft erzielt 173 Milliarden Euro Umsatz

Michaela Kaniber mit dem neuen Agrarbericht

„Bayerns Landwirtschaft kann sich auch unter den zunehmend schwierigen Marktbedingungen gut behaupten. Mit ihren vielfältigen Betriebsformen beweist sie Konkurrenzfähigkeit, Kreativität und Krisenfestigkeit. Bayern verteidigt damit seine Rolle als führender Agrar- und Forststandort in Deutschland“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung des neuen Agrarberichts am Mittwoch im Bayerischen Landtag.

Der alle zwei Jahre erscheinende Bericht ist das umfangreichste Datenwerk zur Lage der bayerischen Landwirtschaft. Auch heuer zeigt sich: Der Strukturwandel in Bayern bewegt sich weiterhin auf einem erfreulich niedrigen Niveau. 2019 gab es im Freistaat 105.300 Bauernhöfe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von rund 30 Hektar. Die Quote der jährlichen Betriebsaufgaben hat sich bei 0,7 Prozent stabilisiert. Der durchschnittliche Jahresgewinn eines Betriebs liegt mit 55.000 Euro über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre.

„Jetzt gilt es die gegenwärtigen Chancen zu nutzen und kräftig anzupacken, um die bayerische Land- und Forstwirtschaft in ihren gegebenen Strukturen gut in eine moderne Zukunft zu führen“, sagte Kaniber. Sie kündigte ein Maßnahmenbündel mit den Schwerpunkten Tierwohl, Forschung und Klimawandel an. Außerdem soll der Trend Regionalität noch stärker genutzt werden, auch weil regionale Herkunft und Versorgungssicherheit seit Beginn der Corona-Pandemie an Bedeutung noch gewonnen haben.

Die Ministerin will den Umbau der Nutztierhaltung mit einem Investitionszuschlag für besonders tierfreundliche Stallsysteme vorantreiben. Bayern werde auch hier eine Vorreiterrolle übernehmen. „Wir wollen zukunftsfähige, von der Gesellschaft akzeptierte Lösungen, die den Betrieben endlich Planungssicherheit bringen. Deshalb bin ich für den Einstieg in den Ausstieg beim Kastenstand in der Zuchtsauenhaltung“, sagte Kaniber. Sie hoffe, dass der Bundesrat am kommenden Freitag dem vorliegenden Kompromiss zustimme, der den Landwirten Rechts- und Planungssicherheit gebe und damit gleichzeitig das Tierwohl entscheidend fördere.

„Auf die drei größten Herausforderungen Umbau der Nutztierhaltung, Klimawandel und Nachhaltigkeit werde ich die Forschungsvorhaben meines Hauses konzentrieren“, sagte Landwirtschaftsministerin. So werde, beginnend mit den Öko-Betrieben, ein bayernweites Netz an landwirtschaftlichen Experimentierbetrieben eingerichtet. Zudem wird an der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Weihenstephan ein „Nachhaltigkeitszentrum für die Landwirtschaft“ aufgebaut.

„Wir werden auch unsere Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel verstärken“, sagte Kaniber. In Franken wird ein Forschungsstandort „Landwirtschaft in Trockenlagen“ eingerichtet, um mit den Landwirten klimaangepasste Anbau- und Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln sowie smarte Wasserspeicherungs- und Bewässerungstechnologien zu unterstützen.

In Bayern ist die Land- und Forstwirtschaft mit ihren vor und nachgelagerten Bereichen ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Umsätze von 173 Milliarden Euro machen rund 14 Prozent der Gesamtumsätze in der gesamten bayerischen Wirtschaft aus. Jeder sechste Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt mit der Land- und Forstwirtschaft zusammen.

Lesestoff:

Der neue Agrarbericht steht unter www.agrarbericht.bayern.de ausschließlich online zur Verfügung

StMELF, Foto: Judith Schmidhuber /StMELF

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