BayWa-Joint Venture in Sambia

Landwirtschaft

BayWa und Barloworld fusionieren für Sambia

„Wir wollen im Agrarbereich mit einem globalen Anspruch in Europa führend sein“, sagte BayWa-Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz auf der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft im Sommer 2015. Für einen weiteren Baustein hat die EU-Wettbewerbskommission am Mittwoch gesorgt. Sie erlaubt die Gründung eines Joint Ventures in Sambia mit der britischen Barloworld Handling in Maidenhead. Die Briten sind eine Tochtergesellschaft der Barlowordl Ltd. mit Sitz in Südafrika. Ein Schwergewicht im Bereich der Automobile und Nutzfahrzeuge sowie Agrartechnik.

Jeweils mit einem Anteil von 50 Prozent wird das neue Joint Venture in Sambia in die Agrartechnik investieren. Geplant sind Traktoren, Erntemaschinen, Pflanzenschutzgeräte und Ballenbinder. Eine Ausweitung des Geschäftes auf weitere afrikanische Länder zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht ausgeschlossen.

Jetzt fehlt nur noch die Genehmigung der sambischen Wettbewerbsbehörde. Im Vorfeld sprach Herd-und-Hof.de mit Thomas Beyer, BayWa-Pressereferent Agrar, über das Joint Venture.

HuH: Auf der Jahreshautversammlung sagte BayWa-Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz: "Wir wollen im Agrarbereich mit einem globalen Anspruch in Europa führend sein." Als weiteren Mosaikstein für diesen Weg hat die EU das Joint Venture mit Barloworld in Sambia genehmigt. Barloworld, ein Schwergewicht im (Agrar)-technischen Bereich in Afrika, kommt da genau recht. Was macht die Zusammenarbeit mit Barloworld so attraktiv?

Thomas Berger: Das geplante Joint Venture zwischen BayWa und Barloworld für ein gemeinsames Landtechnikgeschäft in Sambia wird derzeit von der sambischen Kartellbehörde Competition and Consumer Protection Commission (CCPC) geprüft. Die EU-Kommission hat dem Joint Venture zwischen den beiden Unternehmen mit Fokus auf Subsahara-Afrika bereits zugestimmt. BayWa und Barloworld möchten mit dem Joint Venture gemeinsam AGCO-Marken (Massey Ferguson, Challenger) anbieten. Für die BayWa bietet sich in Sambia ein solides Investitionsumfeld mit dem in Region beheimateten Partner Barloworld. Barloworld verfügt über eine sehr gute Marktkenntnis und ein Vertriebsnetzwerk in mehreren Märkten im südafrikanischen Raum

HuH: Was sind die genauen Ziele für Sambia?

Thomas Berger: Innerhalb des Agrargeschäftes der BayWa ist der Kurs der Internationalisierung im Handel mit Agrartechnik ein wichtiges Entwicklungsfeld. Die Expansion auf den afrikanischen Kontinent soll ein strategisches Engagement in einem wichtigen Wachstumsmarkt werden. Die BayWa verfügt bei Landtechnik über ausgezeichnete Kompetenz für Beratung, Vertrieb und Service. In Sambia und anderen afrikanischen Märkten wird dieses Know-how nachgefragt, um die großen Potenziale in der Landwirtschaft vor Ort zu erschließen. Mittelfristig soll das Joint Venture die Ausweitung der Präsenz in Sambia und die Erschließung weiterer Märkte in Subsahara-Afrika verfolgen.

HuH: Kann das Engagement in Sambia ein Tor für weitere Geschäfte in Afrika südlich der Sahara sein?

Thomas Berger: Im ersten Schritt umfasst das Engagement einen Landtechnikstandort in der sambischen Landeshauptstadt Lusaka mit rund 30 Mitarbeitern. Mit dem geplanten Markteinstieg arbeiten wir mit unseren Partnern derzeit an unserer Strategie zur weiteren Geschäftsentwicklung. Die Erfahrungen im Markt, sobald das Joint Venture operativ starten kann, werden dabei maßgeblich diesen Prozess prägen.

HuH: Das BayWa-Fundament besteht aus den Säulen Agrar, Bau und Energie. In welchen Bereichen ist die BayWa gerade auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs? Und welche Bereiche werden von afrikanischer Seite am ehesten nachgefragt?

Thomas Berger: Für das geplante Geschäft in Sambia stehen marktgerechte und moderne Landtechnik im Fokus, um den unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben in dem Wachstumsmarkt gerecht zu werden. Dies umfasst Projekte zur Mechanisierung kleiner, mittlerer und großer Betriebe ebenso wie die verbesserte Versorgung mit Ersatzteilen sowie Wartungs- und Reparaturservice. Das Landtechnikgeschäft soll um fachliche Beratung von Landwirten zu Produktionsverfahren im Pflanzenbau und dem Einsatz von Betriebsmitteln ergänzt werden.

Vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Roland Krieg

Roland Krieg

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