BB: Rauschen im Landeswald

Landwirtschaft

Woidke stellt Detailkonzept für Forstreform vor

Mit 37 Prozent Waldanteil ist Brandenburg das viertreichste Waldland. Auf jeden Brandenburger entfallen 0,34 ha Wald und der jährliche Neuwuchs beträgt rund 5,5, Millionen Kubikmeter Holz. Seit 1990 werden umfangreiche Waldflächen wieder in private Hand übertragen und derzeit gehören 25 Prozent noch dem Land. Große Aufgaben sind zu meistern, damit die märkischen Kiefernbestände bis 2045 zu Mischwald umgebaut werden. Der Landeswald besteht noch zu 75 Prozent aus dem Baum des Jahres. In 38 Jahren sollen es nur noch 26 Prozent sein.

Anstalt des öffentlichen Rechts
Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen haben bereits ihre Landesforstanstalten in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt. Brandenburg will zum 01. Januar 2008 folgen – zeitgleich mit Schleswig-Holstein. Dafür muss der Landtag bis Ende des Jahres das entsprechende „Errichtungsgesetz“ beraten und verabschiedet haben. Im Vorfeld hat Forstminister Dr. Dietmar StämmeWoidke ein Detailkonzept vorgestellt und die Gewerkschaften haben bis Beschlussfassung in der Kabinettssitzung am 19. Juni Zeit, Stellung zu nehmen.
Hintergrund ist, dass Brandenburg bereits im Sommer 2006 den Haushalt für die Landesforstverwaltung bis 2015 festgelegt hat. Ab 2014 muss der Betrieb ohne Zuschüsse auskommen. Diese werden bis dahin auf 42,4 Millionen Euro zurückgeführt werden und das Forstpersonal von 2.600 auf 1.500 reduziert. Das ist ein Minus von 42 Prozent.
Die Umwandlung in eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) biete, so das Ministerium in Potsdam, eine höhere gesetzliche Sicherheit bei den Rahmenbedingungen. Die AöR ist wirtschaftlich unabhängiger als die derzeitige Forstbehörde.

Welche Folgen treten auf?
Im Detailkonzept wird die Dreiteilung aus Fortsaufsicht, Wirtschaft und Dienstleistung erhalten bleiben. Oberförstereien werden aber wegfallen. Entscheidend ist, dass der Wald nicht privatisiert wird. Die AöR bekommt ein unentgeltliches Nutzungsrecht und wird den Wald nachhaltig weiter bewirtschaften. Die Holzeinschlagsmenge unterliegt der Genehmigung der Aufsichtsratgremien und die Bewirtschaftung wird jedes Jahr zertifiziert.
Der Personalabbau soll überwiegend durch Ausscheiden aus Altersgründen und Vermittlung in andere Tätigkeiten umgesetzt werden. Das Errichtungsgesetz und mit einem Überleitungstarifvertrag, der noch mit den Gewerkschaften ausgehandelt wird, seien die Interessen der Beschäftigten gesichert.

roRo; Foto: roRo

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