BB: Wildsamen und Wildpflanzen aus der Region

Landwirtschaft

Erzeugung heimischer Wildsamen und Wildpflanzen

Das ELER-Projekt des Monats in Brandenburg stellt im August den Friedrichshof in Jänschwalde in den Fokus.

Mit der Gründung der Nagola Re GmbH im Jahr 2011 ist er zu neuem Leben erwacht und nun Zentrum eines innovativen Unternehmens. Im Mittelpunkt stehen die Erzeugung, Aufbereitung, Lagerung und Vermarktung von Wildsamen, die Aufzucht seltener gebietsheimischer Pflanzen und der Ausbau der Erhaltungskulturen für das Land Brandenburg.

Nagola RE

Erfolgte die Bereitstellung des gebietsheimischen Samens zunächst entweder mit von Hand gesammelten Samen oder durch Auftrag maschinell geernteten Mahdguts, so begann das Unternehmen 2013 aufgrund der immer stärkeren Nachfrage mit der Erzeugung heimischer Wildsamen und Wildpflanzen. Die 7,7 Hektar Landwirtschaftsfläche des Friedrichshofs sind dafür geradezu prädestiniert: durch sehr unterschiedliche Feuchteverhältnisse der Flächen, ist der Anbau verschiedenster Arten und die Unterhaltung von Erhaltungskulturen aller Ansprüche möglich.

Nachfrage nach heimischen Wildsamen und Wildpflanzen steigt

Mit dem aktuellen Bundesnaturschutzgesetz aus dem Jahr 2010 wurde festgelegt, dass bei der Begrünung in der freien Landschaft ausschließlich gebietsheimisches Material, das auch in der Region erzeugt wird, zum Einsatz kommt. So soll die biologische Vielfalt gesichert werden.

Damit haben sich der Markt und die Nachfrage nach entsprechendem Saat- und Pflanzgut stark erhöht. Das gilt in besonderem Maße für die Bergbauregion in der Lausitz, da in Südbrandenburg neben der Nagola Re GmbH kein weiterer zertifizierter Regiosaatgutproduzent existiert. Diese Expansion auf die Erzeugung von Wildsamen und Wildpflanzen wurde durch Mittel des Agrarfonds ELER möglich, da ein weiteres Gebäude so hergerichtet werden musste, dass die Samen­reinigung, Aufbereitung, Prüfung, Lagerung und Herstellung von Samenmischungen sichergestellt werden konnte. 

Damit wurden nicht nur sieben Arbeitsplätze gesichert, sondern auch die Voraussetzungen geschaffen, um positive Auswirkungen auf Naturschutz und Landschaftspflege zu erzielen.

Lesestoff:

Von den Gesamtkosten in Höhe von 260.866 Euro für Sanierung und Umbau eines Gebäudes mit Sanitäranlagen, Arbeitsraum ,Kühllager und Samentrocknungsboden stammten 100.807 Euro aus Fördermitteln. Davon kamen 80.646 Euro aus dem ELER-Topf über die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER. Das Land Brandenburg hat 20.161 Euro dazugegeben.

MLUL, roRo

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