Bekämpfung der Kirschessigfliege
Landwirtschaft
Gegen die Kirschessigfliege, aber nicht gegen Imker
Vertreter aus dem Erwerbsobstbau, vom Weinbauverband, Ecovin, Imker und der Agrarwirtschaft haben in einem gemeinsamen Gespräch auf dem Augustenberg bei Karlsruhe die Bekämpfung der Kirschessigfliege diskutiert.
„Mit großer Sorge verfolgen wir das Auftreten der Kirschessigfliege in Baden-Württemberg“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. In diesem Jahr hat sich der Schädling, der erst 2014 erstmals auftrat, landesweit im Erwerbsobstbau etabliert und führt trotz Bekämpfung zu großen Schäden. Für den Weinbau steht die kritische Phase erst noch bevor. Neben einem guten Resistenzmanagement gibt es mittlerweile eine breitere Mittelpalette gegen die Kirschessigfliege. Das Staatliche Weinbauinstitut in Freiburg wird außerdem in Südbaden im Jahr 2016 Exaktversuche mit dem bislang noch nicht zugelassenen Kombinationsverfahren „SpinTor in verringerter Aufwandmenge mit dem Fraßstimulans combi-protec“ auf zwei bis drei Standorten im Umfang von jeweils bis zu drei Hektar durchführen.
Darüber hinaus können Betriebe im Anbaugebiet Baden Praxisanwendungen mit dem Kombinationsverfahren bei den folgenden gefährdeten früher reifenden Sorten durchführen: Regent, Dornfelder, Dunkelfelder, Acolon und Portugieser. Außerdem bei den später reifenden Sorten: Roter Gutedel, Merlot, Cabernet Dorsa, Roter Muskateller und Cabernet Carol. Die Praxisanwendungen sind insgesamt auf maximal 500 Hektar für das Jahr 2016 beschränkt. Die Betriebe sind aufgefordert, die entsprechenden Flächen auf der Basis der Weinbaukarteidaten an das Staatliche Weinbauinstitut in Freiburg zu melden.
„Auf allen Flächen wird ein Bienenmonitoring durchgeführt“, kündigte Hauk an. Ziel ist die Erfassung der biologischen Wirkung von Kombinationsverfahren auch zum Bienenschutz.
roRo