Belgier weisen Gnitzen als Vektor für Schmallenberg-Virus nach
Landwirtschaft
Drei von fünf Gnitzen können Orthobunyavirus übertragen
Die ein bis drei Millimeter großen Mini-Mücken
Culicoides (Gnitzen) stehen in dringendem Verdacht das Schmallenberg-Virus zu
übertragen. Doch wie genau das geht haben belgische Forscher vom Antwerpener
Tropeninstitut (ITG) und der belgischen Veterinär und Agrochemischen
Forschungs-Institut (VAR) jetzt nachgewiesen.
Das die Gnitzen das Virus übertragen war sehr
naheliegend. Doch der letzte Beweis fehlte noch. Die Belgier haben verschiedene
Gnitzen an verschiedenen Orten gefangen und eine Methode gefunden, die vielen
Gattungen der Mücke schnell zu unterscheiden. Damit haben die Belgier eine
Lücke geschlossen, sowohl das Virus in den Gnitzen nachzuweisen und die Art der
Gnitzen zu identifizieren. Es ist für die Wissenschaft nicht ausreichend, das
Virus in den kleinen Mücken zu finden. Es muss auch nachgewiesen werden, ob das
Virus in der Mücke seinen Weg findet. Um beim nächsten Biss wieder auf den
Wiederkäuer übertragen zu werden, muss das Virus aus der vorigen Blutmahlzeit
den Verdauungstrakt verlassen können und die Speicheldrüse erreichen und in sie
eindringen können.
Die Gnitze (unten) ist im Verhältnis zu einem Moskito
noch um einiges kleiner. Foto: ITG
Das Veterinär-Institut war jetzt in der Lage das Virus in Gnitzen-Köpfen nachzuweisen. Das war der Beleg, dass es die Speicheldrüse erreicht haben muss. Die Köpfe mit dem Virus gehörten zu den Culicoides-Arten obsoletus, dewulfi und pulicaris. Drei von fünf Gnitzen-Arten, die auch das Blauzungenvirus übertragen, so die Belgier.
Lesestoff:
Das Schmallenberg-Virus aus Sicht der Veterinäre
Roland Krieg; Foto: ITG