Bembelpost vom Minister

Landwirtschaft

EU: 510 Mio € für den Weinbergumbau 2008

Rund 1,2 Milliarden Euro soll die Reform des Weinmarktes kosten. Im Vordergrund steht dabei die Rodung bestehender Weinberge. Gestern hat EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel den Betrag von 510 Millionen Euro für das Weinjahr 2007/2008 festgesetzt, um die Restrukturierung zu beschleunigen: „Das Umbauprogramm spielt seit 1999 eine wichtige Rolle. Aber es ist klar, dass viel mehr nötig ist. Deshalb ist die grundlegende Reform des Weinmarkts notwendig. Ich hoffe, dass wir auf dem Dezembertreffen der EU-Agrarminister eine Einigung erzielen.“

Über die Hälfte für Spanien, Frankreich und Italien
Seit 1999 wurden an die Mitgliedsländer rund drei Milliarden Euro Unterstützung für Umstrukturierungen auf festgelegten Flächen ausgezahlt. Für einzelne Mitgliedsländer wurden jetzt folgende Flächen und Finanzhilfen festgelegt:

Land

Hektar

Euro

Land

Hektar

Euro

Bulgarien

2.403

18.044.087

Luxemburg

7

56.800

Tschechien

647

10.897.834

Ungarn

1.472

11.779.162

Deutschland

1.545

13.295.911

Malta

9

103.987

Griechenland

886

8.715.834

Österreich

1.170

6.678.313

Spanien

20.233

162.136.325

Portugal

4.004

34.729.863

Frankreich

14.384

110.676.302

Rumänien

3.008

25.068.762

Italien

12.279

101.107.716

Slowenien

139

2.699.939

Zypern

156

2.219.214

Slowakei

473

1.789.952

Festgelegte ha und Finanzen im Weinjahr 2007/08; Q: EU

62.816

510.000.000

Die Gelder können für die Umwandlung der Rebflächen, Umsiedlung der Weinberge und Modernisierung der Keltereien verwendet werden. Ziel: Anpassung des Produktion an die Marktbedingungen. Für einen Umbau von Weinbergen, die altersbedingt aus der Produktion ausscheiden, dürfen die Gelder nicht verwendet werden.

Bembelpost an die EU
Nachdem die EU beim Streit um die Bezeichnung Apfelwein begonnen hat, einzulenken, legt Hessen nach. Ministerpräsident Roland Koch forderte gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Verband der Hessischen Apelwein- und Fruchtsaftkeltereien und der Marketinggemeinschaft „Gutes aus Hessen“, dass Apfelwein weiterhin Apfelwein bleiben muss. „Es geht uns nicht um einen Kompromiss, sondern um die Beibehaltung der bewährten Regelung“, so Koch.
Der Apfelwein ist ein Getränk mit einer Jahrhunderte langen Tradition, der derzeit noch 55 Keltereien mit 475 Menschen beschäftigt, so Dr. Johanna Höhl, Vorstand der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaftkeltereien. Die Produktion ist eng an die noch rund eine Million Hektar umfassenden Streuobstwiesen gebunden.
Im Zuge der Weinmarktreform sind die „alten“ Begriffe gestrichen worden und die EU-Kommission sei nicht mehr Entscheidungsträger, warnte Hessens Europaminister Volker Hauff. Das laufende Gesetzgebungsverfahren liegt beim Europäischen Parlament. Deshalb will das breite Bündnis in Hessen an die EU-Parlamentarier im Zuge der Aktion www.rettet-unseren-apfelwein.de eine Flaschenpost-Aktion mit Brief und einer Flasche „des hessischen Stöffchen“ an die Mitglieder des EU-Agrarausschusses und die deutschen Europarlamentarier senden, um sie auf diese Weise Änderungsanträge zu generieren.
„Die unsinnige Umstellung der Produkte auf einen neuen Namen würde zudem mindestens eine siebenstellige Euro-Summe verschlingen. Das ist reine Geldverbrennung“, schimpfte Dr. Höhl.

roRo

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