Beweidung der Überflutungsflächen
Landwirtschaft
US: Antrag auf Beweidung in Krisenregion
Im Mittelwesten gibt es eine Krisensituation, so US-Agrarminister Ed Schafer am Montag. Die Überflutungen am Mississippi und seinen Nebenflüssen kam zum ungünstigsten Zeitpunkt der Vegetation. Landwirtschaftliche Erträge von Tausenden von Hektar sind verloren gegangen, „zu einem Zeitpunkt von Rekorderträgen, Nahrungs- und Energiepreisen.“
Entlang von Flüssen verringern Dauergrünland und Forst im Rahmen des Conservation Reserve Program (CRP) das Einbringen von Erde und Nährstoffen in das Wasser. Die Dauervegetation bietet Wildtieren einen Lebensraum und verbessere die Bodenqualität. Als Gegenleistung der Nutzungseinschränkung erhalten die Bauern einen finanziellen Ausgleich.
Jetzt dürfen diese Schutzflächen als Ausgleich der Futterverluste beweidet werden, hat das Landwirtschaftsministerium beschlossen. Eine Ausnahmegenehmigung müssen die Farmer an ihre zuständige Behörde stellen und eine Prämienkürzung von 25 Prozent hinnehmen. Die Ausnahmegenehmigung gilt allerdings nur für die Flächen, die in ausgewiesenen Katastrophengebieten liegen und durch die Überflutung geschädigt wurde. Detaillierte Gebietsbezeichnungen gibt es für 16 US-Bundesstaaten.
Überdüngung
Das CRP wurde aufgelegt, um vor allem die Nährstoffeinträge zu reduzieren. Trotzdem führt jährlich im Frühjahr eine durch Düngemittel verursachte Algenblüte bei Wassererwärmung im Golf von Mexiko zu einer „Todeszone“ im Meer. Die sich in das Meer schiebende Süßwasserschicht des Mississippi verhindert den Sauerstoffeintrag in das tiefere Salzwasser. Die Algen sterben später ab, sinken zu Boden und werden durch Mikroorganismen zersetzt. Dadurch wird der in den tieferen Wasserschichten vorhandene Sauerstoff gänzlich aufgebraucht. Fische und andere gute Schwimmer können die sauerstoffarme Zone verlassen, die Meerestiere am Meeresboden nicht. Sie sterben ab, klagen Meeresbiologen des Coastal Studies Institute aus Louisiana.
roRo