Bienen und Imker wohlauf

Landwirtschaft

Imkerei als Hobby immer gefragter

Lang und kalt war der Winter, auch wenn die Meteorologen mit ihren Daten belegen, dass es so schlimm nicht gewesen sei. Mit den Menschen freuen sich auch die Bienen über die endlich wärmer werdenden Tage und blicken zumindest derzeit auf ein sorgenfreies Jahr.

BlumenmeerBienen kommen gut durch den Winter
Jede einzelne Biene kann bis zu 30 Minuten lang Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius aufrecht erhalten. Dazu braucht sie den Honig, den ihr der Imker vor dem Winter überlässt oder invertierte Zuckerlösung. Mit ihrer Brustmuskulatur heizt sie sich und die Puppen im Bienenstock auf. Im Winter kühlt die Temperatur am Rand des Bien bis auf 10 Grad Celsius ab, während es in der Mitte behaglich warm ist. Die Tiere wechseln sich ab, so dass jedes einmal nach „drinnen“ darf. Ein kalter und trockener Winter bekommt den Bienen besser als ein warmer und feuchter, so dass die Imker melden: Den Bienen geht es gut und sie pflegen bereits ein Brutnest. Ab 10 Grad fliegen die ersten Immen raus und die Königin verstärkt die Eiablage.

Neue Imker hat das Land
Der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) freut sich dieser Tage angesichts des positiven Trends neu hinzu gekommener Imker. Das Interesse an der Bienenhaltung sei enorm hoch und viele Menschen fragen bei den Imkerverbänden nach, wie sie sich engagieren können. Der D.I.B. erklärt sich die steigende Nachfrage durch ein steigendes Interesse an Natur und Umwelt. Die Menschen reagieren damit auf die Gefährdung der flächendeckenden Bestäubung durch die im letzten Jahr bedrohlichen Bienenverluste. Vor allem Frauen haben die Imkerei als sinnvolle Freizeitbeschäftigung für sich entdeckt.
Zuletzt sank die Zahl der Imker, auch wenn der D.I.B. den Mitgliederschwund in den letzten drei Jahren verlangsamen konnte. Doch zum 31.12. 2008 hat der D.I.B. erstmals seit zwanzig Jahren einen leichten Mitgliederzuwachse verzeichnet. 13 der 19 Landesverbände haben neue Imker angemeldet. Damit kümmern sich wieder 80.614 Frauen und Männer um die kleinen Honigsammler.

Beispiel Brandenburg
„Die Bienenhaltung hat für die Landwirtschaft und den Naturhaushalt außerordentliche Bedeutung, speziell die Bestäubungsleistung für Nutzpflanzen sowie bei Wildpflanzen für den Inhalt einer intakten Natur“, sagte Brandenburgs Agrarminister Dr. Dietmar Woidke auf dem Brandenburger Imkertag vergangenen Sonntag. „Sehr positiv“ schätzte er die Entwicklung bei der Anzahl Imker und Bienenvölker ein, die gegenüber 2004 um jeweils 10 Prozent zulegen konnten. In der Mark gibt es jetzt wieder 2.900 Imker und 32.600 Bienenvölker. In diesem Jahr unterstützt Brandenburg seine Imker mit 65.000 Euro. In die Öffentlichkeitsarbeit, Jugendarbeit, bei der Bienenzucht sowie für Schulungen und Fortbildung hat das Land seit 2005 insgesamt 270.000 Euro investiert.
Die Bestäubungsleistung der rund 700.000 Bienenvölker deutschlandweit schätzt der D.I.B. auf etwa zwei Milliarden Euro

roRo (Text und Foto)

Zurück