Binnenfischereitag in MV
Landwirtschaft
Land will Aalbestaz stärker fördern
„Die Binnenfischerei in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren 42 Haupterwerbsunternehmen, sieben Nebenerwerbsunternehmen und etwa 250 Mitarbeitern ist zwar ein kleiner, aber für die Identität unseres gewässerreichen Bundeslandes sehr wichtiger Berufszweig“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus auf dem Landesfischereitag Anfang März. Am meisten sorgen sich die Fischer um Pachten und Aale.
Pachten
Im Jahr 2004 wurden die laufenden Fischereipachtverträge neu gefasst. Die landeseigenen Fischereirechte liegen auf Landes- und Bundesgewässer, wie beispielsweise die Müritz und dem Schweriner See. Diese Verträge laufen 2021 aus und Backhaus versprach juristisch und fachlich zu prüfen, wie die Fischer nach der Neuausschreibung weiterhin eine berufliche Perspektive erhalten.
Es geht dabei um 45.000 ha Wasserfläche, für die durchschnittlich 8,50 Euro je ha zu zahlen ist. Die genaue Pachthöhe ergibt sich aus einer Generalbonitierung nach fünf Ertragsklassen.
Regionaler Fisch?
Im letzten Jahr haben die Fischer 570 Tonnen aus den Seen und Flüssen gezogen. Das sind durchschnittlich 12,7 Kilo Fisch pro Hektar – bei weitem nicht genug, um den Kundenbedarf zu decken; der zudem Wert auf regionalen Fisch setzt. Was fehlt, müssen die Fischer zukaufen. Die Einrichtung neuer Teichwirtschaften gilt aber als nicht wirtschaftlich und Netzgehegeanlagen werden nicht mehr zugelassen. Wer also Fisch aus eigenem Fang anbieten will, der muss in Kreislaufanlagen investieren. Das ist aber kein Problem von Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit liegt der Fang aus Binnengewässern gerade einmal bei 3.000 Tonnen und stellt alle Fischer vor die gleichen Fragen.
Aal
Noch in diesem Monat werden 87.000 Euro für neuen Aalbesatz aus der Landeskasse und dem Europäischen Fischerei- und Meeresfonds (EMFF) ausgezahlt. Aktuell liegt die Förderquote für die Kosten des Aalbesatzes bei 49 Prozent. Gefördert wird nur die Menge an Aalen, die als erwachsene Tiere die Flüsse und Seen in Richtung Sargassosee verlassen. Das sind etwa 40 Prozent des Bestandes. Das Land prüft, wie der Kostenanteil auf 60 bis 80 Prozent aufgestockt werden kann. Bis zum Ende der Förderperiode im Jahr 2023 stehen noch 50 Millionen EMFF-Mittel und 13 Millionen Euro Landesmittel für alle Bereiche der Fischwirtschaft zur Verfügung.
roRo