Bio-Boom in Bayern

Landwirtschaft

Zwölf Prozent mehr Biobetriebe in Bayern

Im letzten Jahr haben mehr als 600 Betriebe mit rund 18.000 Hektar Fläche auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt, teilte das bayrische Landwirtschaftsministerium am Sonntag mit. Vor Eröffnung der BioFach in Nürnberg am kommenden Mittwoch kann Agrarminister Helmut Brunner damit einen Rekordzuwachse von 12 Prozent verzeichnen. Mit 5.800 Betrieben sind damit rund 30 Prozent aller deutschen Ökobetriebe im Freistaat angesiedelt und bewirtschaften mehr als 170.000 Hektar Fläche. Jeder zweite Liter Ökomilch kommt aus Bayern und auch die Ernährungsindustrie wächst: Die Zahl der verarbeitenden Betriebe im Ökosektor ist um 14 Prozent auf 2.500 gewachsen.

Umstellung dank Prämie
Brunner führt die hohe Umstellungsrate auf die verbesserte finanzielle Förderung zurück. Während der zweijährigen Umstellungsphase erhalten die Ökobauern 300 Euro Umstellungsprämie je Hektar. Die Beibehaltungsprämie beträgt 210 statt 190 Euro je Hektar und Jahr. Laut Brunner profitieren ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe von der neu eingeführten Weideprämie und der Ackerbau von den Kombinationsmöglichkeiten zum Bayrischen Kulturlandschaftsprogramm.

Bayern gentechnikfrei?
Umweltminister Markus Söder hat sogar noch mehr vor. In der letzten Woche verkündete er, dass Bayern zur gentechnikfreien Zone werden solle. „Wir wollen keine kommerzielle Nutzung der grünen Gentechnik in Bayern“, sagte er zu ddp. Das Kabinett und Ministerpräsident Horst Seehofer stünden hinter dem Anliegen. Rechtlich bindend ist die Aussage „gentechnikfreie Region“ nicht, weswegen Söder sich in Brüssel dafür einsetzen möchte, diese Kompetenz auf die Regionen zu verlagern.
Allerdings sind solche Versprechen leicht zu formulieren, denn neu ist die Vorlage in Bayern nicht. Dem CSU-Antrag im Sommer 2008 folgte ein Absprung bereits im September auf Bundesebene, als die Bundesgrünen einen fast gleichbleibenden Antrag zur Kompetenzregelung einbringen wollten.

roRo

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