Bio-Erdbeeren aus der Ukraine
Landwirtschaft
Sortenwahl als Wirtschaftsstrategie
Erdbeeren sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Ukraine beliebt. Auf dem Tisch und auf dem Acker. Die Erdbeere hat unter den Beerenfrüchten den größten Marktanteil und wird von Kleinbauern und großen Farmen auf mehreren Hektaren angebaut. Victor Shcherbachuk ist Direktor der deutsch-ukrainischen Agrofirma „Dedens Agro“. Das Unternehmen in der westukrainischen Stadt Rivne, nordöstlich von Lwiw, gut 150 Kilometer vor der polnischen Grenze, hat sich 2013 auf den Ökolandbau spezialisiert und bietet neben Getreide und Hülsenfrüchte auch Beeren an. Ganz vorne stehen Bio-Himbeeren und Bio-Erdbeeren. Die wachsen zusammen auf 17 Hektar Land. Die Erdbeersetzlinge werden im geschlossenen System auf dem Betrieb selbstgezüchtet. Der Anbau in Kassetten bietet den Pflanzen eine gute Wurzelentwicklung. Der Aufwand entbindet das Unternehmen von der Bereithaltung von gekühlten Lagerhäusern für zugekaufte Setzlinge. Ungünstige Witterungsverhältnisse können die Zeit zwischen Anlieferung und Pflanzung verzögern.
So kommen die Erdbeer-Setzlinge unabhängig vom Wetter zum optimalen Zeitpunkt auf den Acker und werden durchschnittlich zwei Jahre lang beerntet. Nach der Ernte werden die roten Früchtchen tiefgefroren und hauptsächlich in die EU und vor allem nach Deutschland exportiert. Aus Erfahrungen hat sich „Dedens Agro“ auf die Sorten „Honey“, „Claire“ und „Zeng Zengan“ spezialisiert. Die Sorten strecken die Erntesaison durch verschiedene Reifezeiten, haben eine gute Beerengröße, sind Krankheitsresistent und haben einen guten Geschmack. Im ukrainischen „Beerenmagazin“ wurde im Dezember 2021 der Ausbau der Bio-Beerenfläche angekündigt.
Roland Krieg
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