Bio-Fleisch vermehrt nachgefragt

Landwirtschaft

ZMP sieht Trendwende

>Der Bio-Bereich hat sich im vergangenen Jahr neue Vermarktungskapazitäten erschlossen und erhöht seine Chance Bio-Fleisch an den Konsumenten zu bringen. Insgesamt sieht die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) ähnlich positive Entwicklungen wie im übrigen Bio-Bereich.

Nachfragemarkt
Durch zukünftig höhere Absatzmengen könnten sich vorteilhaftere Logistikkosten ergeben. Allerdings setzt das voraus, dass die Branche auch mehr produzieren kann. Bislang haben sich die Erzeuger auf Grund der schwierigen Marktsituation der vergangenen Jahre gegenüber dem Nachfragezuwachs verhalten gezeigt, sagte die ZMP Ende letzter Woche. Doch während nach BSE die Verbraucher aus Verunsicherung zu Bio-Fleisch griffen, könnte es sich nach Einschätzungen einiger Branchenkenner und Zukunftsforscher diesmal um eine nachhaltige Trendwende bei den Verbrauchern handeln. Darauf lässt auch die allgemeine Entwicklung des Biomarktes schließen: Der verzeichnete wiederum ein Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent auf schätzungsweise vier Milliarden Euro in 2005. Schweine und Rinder konnten gut vermarktet werden, nur auf Lammfleisch hat sich die Nachfrage noch nicht ausgewirkt. Gegen Jahresende stieg der Verbrauch noch einmal leicht: Neben den Weihnachtsfeiertagen hat auch das Gammelfleisch das Interesse an Bioware verstärkt.
Normalerweise sinkt in den ersten Wochen des neuen Jahres die Nachfrage deutlich. Die ZMP konnte allerdings bislang nur einen schwachen Rückgang beobachten. Die Marktbeobachter führen das auf das vermehrte Engagement der Verkaufsstätten zurück, ihr Biosortiment bei Fleisch und Wurst auszuweiten oder gänzlich neu aufzunehmen.

Angebotsseite Schwein
Vor allem Bio-Schweine wurden im letzten Jahr stark nachgefragt, so dass im Jahresverlauf das Angebot immer knapper wurde. Engpässe bei Schweinefleisch gibt es vor allem durch einen Mangel an Bio-Ferkeln. Seit der Änderung der Bio-Verordnung dürfen Biomäster keine konventionell erzeugten Ferkel mehr aufstallen. Bio-Ferkel werden schon fast steckbrieflich gesucht, formulierte es Michael Wimmer vom Förderverein Ökologischer Landbau in Brandenburg bereits auf der Grünen Woche. Die Erzeugerpreise blieben in 2005 allerdings stabil. Die Bauern haben von der vermehrten Nachfrage noch nichts mitbekommen. Für dieses Jahr sind vereinzelt aber schon teilweise höhere Preise vereinbart worden, meldete die ZMP.

Angebotsseite Rind
Auch Bio-Rinder erfreuten sich einer steigenden Nachfrage. Bei den Wiederkäuern ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage aber regional stark unterschiedlich: Während in einer Region nicht genügend Tiere zur Verfügung standen, mussten in anderen Regionen die Tiere zu konventionellen Preisen vermarktet werden. Da derzeit nicht von einer deutlich steigenden Zahl an Bio-Betrieben mit Rinderhaltung oder mit Bestandserweiterungen ausgegangen werden kann, prognostiziert die ZMP im weiteren Jahresverlauf mit einer Verknappung.

roRo

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