Bio gegen Bio … und kein Ende
Landwirtschaft
AbL will Bio „bäuerlich“ von Bio „industriell“ unterscheiden
Nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ermittelt die Oldenburger Staatsanwaltschaft gegen Bio-Legehennenhalter, die offenbar vielmehr Tiere als erlaubt in ihren Ställen gehalten haben. Es seien mehr als 150 Betriebe in NRW, Niedersachsen, aber auch in Belgien und den Niederlanden betroffen. So seien mehrere Millionen Bio-Eier, die eigentlich keine sind, in den Handel gelangt.
Die AbL wehrt sich seit einiger Zeit gegen die „Bio-Agroindustrie“, die sich vor allem in Ostdeutschland breit mache. Im aktuellen Fall stamme der Großteil der Eier von Großunternehmen „Tiemann-Wiesengold-Deutsche Frühstücksei, Fürstenhof-Behrens, Hennenberg, Hofreiter und Eskilden, die nach Ansicht der AbL bäuerliche Anbieter verdrängen und bald „prägend für die Bio-Richtlinien werden könnten“.
Die AbL forderte am Sonntag die Anbauverbände Bioland und Demeter auf, sich „endlich mit einem echtem Bauernhof-Bio“ zu profilieren und sich von agrarindustriellen Investoren zu trennen.
Eckehard Niemann von der AbL fordert einen Angleich der EU-Ökoverordnung an die strengeren Verbänderichtlinien. Das EU-Bio erlaube eine Teilumstellung mit einem „relativ hohen Anteil von zugekauften Dünge- und Futtermitteln“. Die Staatsanwaltschaft ermittele aktuell gegen die großen konventionellen Freilandhaltungsbetriebe.
Lesestoff:
Auf der BioFach hat Herd-und-Hof.de sich bei Minister Backhaus, Bauernpräsident Heidl und Ökobauer Niemann zum Diskurs „Groß gegen Klein“ im Biolandbau erkundigt
roRo