Bio holt sich die Million
Landwirtschaft
Erstmals eine Million Hektar Ökofläche
Im letzten Jahr nahm die bewirtschaftete Ökofläche in Deutschland um 54.000 Hektar zu und knackte damit erstmals die Millionengrenze. Nach einem Zuwachs von 5,7 Prozent werden derzeit 1.001.200 Hektar nach ökologischer Wirtschaftsweise bewirtschaftet. Auch die Zahl der Biobetriebe nahm zu. Das zur BioFach präsentierte Ergebnis weist 22.200 Ökohöfe auf. Ein Plus von 5,4 Prozent. Zwei Drittel der Betriebe sind verbandsgebunden und wachsen am meisten in der Fläche. Die höhere Zahl an Neuumsteller haben aber die EU-Biobetriebe. Mit einer Durchschnittsgröße von 60 Hektar ist der Verbandsbetrieb genau doppelt so groß wie der EU-Bio-Betrieb. Die Unterschiede ergeben sich vor allem daraus, dass die EU-Bio-Betriebe auch nur Teile des Gesamtbetriebes, wie beispielsweise eine Streuobstwiese umstellen können.
Ackerfläche
Aufgeholt hat das ökologisch bewirtschaftete Ackerland. 43 Prozent ist der Anteil mittlerweile. Günstige Aussaatbedingungen und preisliche Vorteile im Jahr 2008 haben diesen Trend hervorgerufen. Andererseits nahm 2009 vor allem die Fläche für Hülsenfrüchte, die als Alternativfutter im Gespräch sind, ab. Die Anbaurisiken wie spätes Auflaufen und Verunkrautung sind den meisten Bauern zu groß.
Volatiler Getreidemarkt
Im letzten Jahr fiel die
Bio-Getreideernte um rund 13 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Nur 639.000
Tonnen landeten in den Silos. Bei Roggen und Hafer sank die erntemenge um
jeweils knapp ein Viertel. Für 2011 werden rasante Preissteigerungen prognostiziert,
weil auch andere EU-Länder nicht genug Qualitätsweizen liefern konnten. Die
Preise gehen wieder auf die 400 Euro je Tonne zu, die in den Jahren 2007 und
2008 gezahlt wurden. Es wundert nicht, dass Bio-Getreide wie im konventionellen
Markt zum Spekulationsobjekt geworden ist.
Die meisten Bioprodukte
stammen nach wie vor aus Deutschland, betonte Bioland-Präsident Thomas Dosch.
Doch die Importanteile steigen. In den letzten Jahren ist der Importanteil von
Getreide um 65 Prozent auf 100.000 Tonnen gestiegen – macht einen Marktanteil
von 15 Prozent.
Jedes zweite Biogemüse ist
eine Möhre. Rund 41.000 Tonnen wurden importiert. Davon kamen 25.000 Tonnen aus
den Neiderlanden und 12.000 aus Israel.
Lesestoff:
Die Bio-Branche 2011 in
Zahlen. Zum Download bei www.boelw.de
roRo
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