Bio Romania

Landwirtschaft

Bio Romania erobert Deutschland

2008 haben 18 Erzeuger, Verarbeiter, Exporteure und Händler den Verein Bio Romania gegründet, der heute rund 80 Prozent der in Rumänien produzierten Ökowaren herstellt. Im Rahmen eines dreijährigen Promotionsprogramms kommen Getreide, Eier, Honig, Obst und Säfte, Gemüse und Bio-Futtermittel auch nach Deutschland. Die besondere Beziehung haben deutsche und rumänische Bauern auf der Nürnberger BioFach begründet.

Ökozahlen in Rumänien

Der Bio-Markt in Rumänien verzeichnet eine sehr dynamische Entwicklung. Zwischen 2006 und 2011 hat sich die Zahl der Betriebe auf 10.253 verdreifacht, die bewirtschaftete Ackerfläche auf fast 160.000 Hektar fast vervierfacht. Hinzu kommen 90.000 Hektar Grünland und 4.500 Hektar Dauerkulturen. Rumänien zeichnet sich zusätzlich aus, dass die Gebiete für biologische Wildsammlung von Kräutern und Beeren in der Zeit von 2006 bis 2011 von 38.700 auf 47.101 Hektar angestiegen ist. Alles zusammen werden rund 300.000 Hektar Land ökologisch bewirtschaftet.
Ein Ende des Wachstums, und damit die Einnahme einer Schlüsselrolle, liegt nach gemeinsamer Einschätzung der der Universität Bukarest und der Beraterfirma BCG nicht in Sicht: Rumänien weist fruchtbares Land auf, hat kaum eine Umweltverschmutzung, etwa 30 Prozent des Ackerlandes liegen noch brach, was vor allem eine kurzfristige Markterschließung bedeuten könnte und: Mehr als vier Millionen Subsistenzbetriebe könnten schnell in zertifizierte Bioproduzenten überführt werden.
Derzeit werden nur ein Prozent der rumänischen Landwirtschat nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet, steht aber auf dem 20. Platz der Exporteure für Ökoprodukte weltweit. Die Beeren und Waldfrüchte sind bei Getränkehersteller für die Produktion von Fruchtsaftgetränken sehr beliebt. Der Export von Ökoprodukten erzielte 2010 einen Umsatz in Höhe von 100 Millionen Euro und spielt innerhalb der rumänischen Exportstrategie von 2011 bis 2015 eine tragende Rolle.

Kräftebündelung durch Verband

Bio Romania will sowohl die Ökoanbaufläche als auch die Produktion vermehren. Der Schwerpunkt liegt derzeit noch in der Region um Alba in Siebenbürgen. Der Verband kümmert sich aber nicht nur um die einzelnen Betriebe, sondern gleich um die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums.
Die heimischen Verbraucher werden über die Vorzüge der ökologischen Lebensmittel informiert, Landwirte werden auf die Möglichkeit der Umstellung aufmerksam gemacht und der Handel mit Promotionsaktionen angespornt, mehr Ökoware in die Regale zu stellen.
Dennoch liegt das Hauptgeschäft der rumänischen Bauern beim Export. Nur drei Prozent der Produktion gelangt in den heimischen Markt, sagte Daniela Scripcarion vom Verband zu Herd-und-Hof.de in Berlin. Die Finanzkrise habe auch die rumänischen Verbraucher getroffen, doch mit steigender Bildung und höherem Einkommen nehme auch die Bereitschaft zu, mehr Geld für die Ökoprodukte zu bezahlen.
Konkret will der Verband die Wertschöpfung seiner Mitglieder auf eine andere Basis stellen. Bislang exportiere Rumänien hauptsächlich Rohstoffe – die Weiterverarbeitung für einen höheren Wertschöpfungsanteil stehe auf der Agenda ganz oben.

Lesestoff:

www.bio-romania.org

Rumänien finden Sie in der Halle 10.2

Roland Krieg (Text und Foto)

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