„Bio“ wird ökologisch

Landwirtschaft

Ohne Spinosad und Kupfer

„Bio“ wird ökologisch. Die Branche und der Handel nehmen die nächste Stufe und verzichten auf Betriebsmittel, die zunehmend in der Kritik stehen.

Frei von Spinosad

Spinosad ist seit 2008 in der Betriebsmittelliste für den Ökolandbau zugelassene Insektizid ist eine Mischung aus den beiden Metaboliten Spinosyn A und B. Diese werden nach Angaben des Julius Kühn-Instituts  aus dem Bodenbakterium Saccharopolyspora spinosa durch Fermentation gewonnen. Im Wesentlichen reguliert es den Kartoffelkäfer, der sonst mühsam per Hand eingesammelt werden muss. Spinosad wirkt als Kontaktgift und wird von Kartoffelkäfern und weiteren Schädlingen aus den Arten der Schmetterlinge, Hautflügler und Fliegen durch Fraß aufgenommen und durch irreversible Lähmung des Nervensystems im Schadinsekt. Spinosad hat mit B1 die höchste Bienengefährlichkeit und ist für alle Wasserorganismen bis hinauf zu den Fischen giftig und kann langfristige schädliche Auswirkungen in Gewässern hervorrufen.

Nahezu jährlich taucht Spinosad in Deutschland in der Notfallzulassung für den Ökoanbau auf. Nach Berichten des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) der Schweiz wollen die eidgenössischen Ökobauern von Demeter ab 2022 das konventionelle Insektengift für ihre Landwirte verbieten. Auch in der Schweiz sei das Mittel nur über die Notfallzulassung auf die Felder gekommen. Die Kommission für Richtlinienfragen von Demeter hat sich entschieden, das Mittel nicht mehr einzusetzen.

Frei von Kupfer

Der „UK Robst Potato Pledge“ setzt ab 2026 bei Biofrischkartoffeln ausschließlich auf resistente und gegen Phytophthora robuste Kartoffeln. Da es keine Fungizide für den Ökolandbau gibt, setzen die Betriebe auf die fungizide Wirkung von Kupfer und bringen das in Kartoffeln und Sonderkulturen ein. Der Weg aus der Kupferanwendung gilt als schwierig, auch wenn die EU mit verschiedenen Projekten den Einsatz des Schwermetalls vermeiden möchte.

Die britische Supermarktkette Waitrose will ab 2026 keine Biofrischkartoffeln mehr verkaufen, die mit Kupfer behandelt wurden. Das vervollständige den Anspruch an eine regenerative Landwirtschaft und Förderung der Biodiversität.

roRo

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