Bioabfall voller Energie
Landwirtschaft
Mehr Bioabfall in die Biogasanlagen
Zum Start der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT) in München zog Ende Mai Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Claudius da Costa Gomez Bilanz über die Nutzung von Bioabfall als Energiequelle.
Rund 400 Bioabfall-Vergärungsanlagen erzeugen in Deutschland etwa 350 MW Energie. Das entspricht rund sechs Prozent der Leistung aller Biogasanlagen. Dabei wird nur die Hälfte der gewerblichen Abfälle, Grüngut und Biogut vergoren. Die andere Hälfte wird kompostiert. „In der Summe werden aktuell rund 4,5 Mio. Tonnen potenziell vergärbare Bioabfälle energetisch nicht genutzt“, erklärte da Costa Gomez. Aus dieser Menge ließen sich über eine Million Megawattstunden Strom erzeugen, was den Bedarf von circa 360.000 Vier-Personen-Haushalten decken könnte. Und am Ende des Gärprozesses entstehen hochwertige Gärprodukte und Komposte, die als Ersatz für Mineraldünger einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
„Über die flächendeckende Einführung der Biotonne, sauberes und konsequentes Trennen und den Zubau an Biogasanlagen ließe sich mittel- bis langfristig sehr viel zusätzliche klimaneutrale und regionale Energie erzeugen – ohne dass hierfür Energiepflanzen angebaut werden müssten“, betont da Costa Gomez.
Allerdings sind die Planungshürdenhoch. Es gibt immer mehr bürokratische Auflagen und genehmigungstechnische Hürden. Vom ersten Antrag bis zur fertigen Anlage vergehen zwischen zwei und drei Jahre.
Roland Krieg
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