Biodiversität als Betriebszweig

Landwirtschaft

Nur an der Entlohnung hapert es

Die Disteln blühen auf dem Acker bei Zinzow. „Als Landwirt will ich das so natürlich nicht haben“, beschreibt Marco Gemballa, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Zinzow in Mecklenburg-Vorpommern. Als Betriebsleiter eines von zehn Demonstrationsbetrieben innerhalb des F.R.A.N.Z.-Projektes verbucht er die gut drei Hektar jedoch als Erfolg.

„In dieser Natura 2000-Fläche liegen drei Sölle. Rotbauchunke und Kammmolch sind hier heimisch“, erläuterte er den Besuchern, die in der vergangenen Woche beim Fachaustausch zum F.R.A.N.Z.-Projekt angereist waren. Ein Biotopverbund sorge nun dafür, dass die Amphibien zwischen den Söllen ungestört wandern können. Den hat er in der vergangenen Woche bei einer Exkursion Fachleuten vorgestellt.

Die Gegebenheiten am Standort der Zinzower Agrargesellschaft sind nicht einfach: Wenig Niederschlag, leichte Böden mit durchschnittlich 29 Bodenpunkten und in sich heterogene Schläge mit eiszeitlicher Prägung haben gezeigt, dass der Betrieb neben Rentabilität auch auf Stabilität setzten muss. „Und da kommt F.R.A.N.Z. uns zugute“, so Marco Gemballa. „weil wir auf 10 % der Fläche weder ein Ertrags- noch ein Preisrisiko eingehen.“

Die Politik fordere, dass Landwirtschaft mehr Umwelt- und Insektenschutz, mehr Biodiversität leisten soll. „Doch keiner spricht über die Kosten oder darüber, dass auf diesen Flächen auch Nahrungsmittelproduktion stattfinden kann.“ F.R.A.N.Z. zeige, wie sich die Ziele miteinander verknüpfen lassen. Aufgabe der Politik sei es, die sinnvollen und praktikablen Maßnahmen in geeignete Förderprogramme zu übertragen.

Lesestoff:

Biologische Vielfalt fördern und gleichzeitig nachhaltig und wettbewerbsfähig Landwirtschaft zu betreiben – darum geht es im F.R.A.N.Z.-Projekt der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/f-r-a-n-z-kanns.html

PI / roRo

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