Biogas-Infotage in Sontheim

Landwirtschaft

Bayern: Holz ist die wichtigste Biomasse

Am Wochenende fanden in Sontheim die Biogas-Infotage 2008 statt. Veranstaltet wurden sie von renergie Allgäu mit über 700 Mitgliedern für Landwirte, Berater und Anlagenbetreibern.
Zu 67 Prozent stammt die erneuerbare Energie in Bayern aus Biomasse, zu 29 aus Wasserkraft und vier Prozent entfallen auf Photovoltaik, Windenergie und Geothermie, führte Bayerns Agrarminister Josef Miller aus. Die Biomasse wird zu 63 Prozent aus Restholz gewonnen, 17 Prozent aus Biomasse im Müll, 12 Prozent aus Biogas und acht Prozent aus Biokraftstoffen.
Ganz oben auf der Biomasseliste steht Holz. Vier Millionen Tonnen verwertet Bayern jährlich. Die Hälfte ist Restholz, das ansonsten verrotten würde. Zuletzt wurde das Kloster Ettal an die Holzverwertung angeschlossen.

Biokraftstoff kein Preistreiber
Miller führte in Sontheim aus, dass Biomasse zwar den weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise begünstigen, aber nicht der entscheidende Auslöser seien. Derzeit werden weltweit nur rund zwei Prozent der Ackerfläche für die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe genutzt. Die jährlichen Ernteschwankungen wie beispielsweise bei Getreide seien für die Preisschwankungen eher verantwortlich. Zwischen den Erntejahren 2004 (51,1 Mio. t) und 2007 (40,5 Mio. t) liegt die Differenz bei der Getreideernte bei mehr als 10 Millionen Tonnen.
Es gebe keinen Grund, auf den Ausbau der heimischen Energieversorgung zu verzichten, zumal Deutschland rund 75 Prozent seiner Primärenergie importieren muss. Der Austausch schaffe zudem ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial im ländlichen Raum, denn die erwirtschafteten Gelder bleiben in der Region, betonte Miller.
Zwischen 1990 und Ende 2007 hat Bayern Fördermittel für nachwachsende Rohstoffe, insbesondere für die Erzeugung von Biomasse, in Höhe von 186 Mio. Euro bewilligt. Insgesamt betrug das Volumen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 226 Mio. Euro. Eine lohnende Investition: Nach der Novelle des EEG von Anfang Juni können Anlagen bis zu 150 kW eine Vergütung von bis zu 28 Cent je kWh erzielen, rechnete Miller vor.
Miller sieht den Trend zur Trennung zwischen Biogas-Erzeugung und Verwertung. Eine Möglichkeit ist die, Roh-Biogas in ein zentrales Blockheizkraftwerk zu transportieren, um dort die Wärme in ein Grundlast-Wärmenetz zu verteilen. Bayer hatte in diesem Jahr eine Studie zu Biogassammelleitungen vorgestellt.

roRo

Zurück