Biogasbranche aus der Balance
Landwirtschaft
AC Biogas meldet Konkurs an
Noch im März hat die in Münster ansässige AC Biogas
einen neuen Namen und ein neues Konzept vorgestellt. Aus agri.capital wurde AC
Biogas. Die Herausforderungen des neuen EEG erforderten einen Umbau. Durch das
2013 gegründete Schwesterunternehmen AC Agrar wurden der Carbon Footprint und
der parallele Anbau von Getreide und Raps zu Nahrungszwecken sichergestellt.
Die AC Biogas hatte zu diesem Zweck Flächen in Deutschland, Rumänien und
Russland erworben, die zuvor größtenteils stilllagen. „Wenn die Energiewende
gelingen soll, muss es einen Gegenpol zu den fluktuierenden Erneuerbaren
Energien Wind und Sonne geben. Dieser Bedarf an Grundlast und Regelenergie kann
aus Kohle, Erdgas oder Bioenergie bereitgestellt werden. Wenn es Deutschland
mit der Erfüllung von Klimazielen noch Ernst meint, sollte Biomethan als höchst
effizienter und vollständig speicherbarer Energieträger hier seinen Beitrag
leisten“, erklärte Dr. Anton Daubner, Geschäftsführer der AC Biogas.
Zu diesem Zeitpunkt war die AC Biogas einer der größten dezentralen Biogasanbieter mit mehr als 100 Standorten in Deutschland. Die elektrische Anschlussleistung betrug insgesamt 103 MW und weitere Anlagen befinden sich im Bau. Außerdem speiste die Gesellschaft rund 570 Millionen kWh Biomethan in das Netz.
Damit ist jetzt Schluss. Das Internationale Forum für regenerative Energien meldet, dass die AC Biogas beim Amtsgericht Münster Insolvenz angemeldet hat. Es geht nicht nur um 290 Mitarbeiter, sondern auch um etwa 700 Landwirte, die mit langfristigen Lieferverträgen an die AC Biogas angebunden sind. Landwirte sollen sich vor der nächsten Lieferung noch unbedingt über die Auswirkungen erkundigen, die mit der Insolvenz verbunden sind, empfiehlt der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Ansprechpartner auch in anderen Bundesländern sind in erster Linie die Kreisgeschäftsstellen.
Roland Krieg; Foto: roRo (Symbolbild)