Bioland feiert „Nulltoleranz“

Landwirtschaft

Immer weniger GVO-Spuren im Saatgut

Die Auswertung des Anbauverbandes Bioland und der Umweltorganisation Greenpeace zeigen einen Rückgang der Spuren von gentechnisch verändertem Material im Saatgut. Basis sind die Saatgutanalysen von Raps und Mais der Bundesländer. „Raps- und Maissaatgut in Deutschland ist weitgehend frei von Gentechnik“, lautet das Fazit von Dienstag. Bei Raps datiert die letzte Verunreinigung aus dem Jahr 2012. Damals fielen fünf von 337 Saatgutproben von Sommer- und Winterraps durch. Bei Mais gehen ebenfalls die Befunde zurück. Im letzten Jahr waren acht von 504 Maissorten positiv getestet, in diesem Jahr sind es nur noch fünf von 455 Proben.

„Es freut uns sehr, dass Saatgut in Deutschland immer sauberer wird. Das Monitoring der Länder bewährt sich als Kontrollinstrument gegenüber den Saatgutherstellern“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut muss auch künftig bestehen bleiben.“ Große Saatguthersteller fordern seit Jahren, in der EU Schwellenwerte einzuführen, bis zu denen gentechnische Verunreinigungen erlaubt sein sollen. Auch der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter BDP fordert ein Ende der Nulltoleranz. Bioland und Greenpeace lehnen das ab und fordern die Länder auf, weiter umfassend zu prüfen und belastetes Saatgut konsequent aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Nullgrenze sei vor dem Hintergrund des weltweiten Anbaus von GV-Pflanzen keine Lösung, argumentiert der BDP. Was bei Futtermitteln als technische Lösungen anerkannt wird, dürfe dem Saatgut nicht vorenthalten werden. Werte von weniger als 0,1 Prozent seien weder verlässlich, vergleichbar noch reproduzierbar. Händler fürchten bei Positivfunden die Vernichtung wertvollen Saatgutes. Ein technischer Wert stehe für Rechtssicherheit.

roRo

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