Bioland fordert Reformwillen

Landwirtschaft

Neues Ko-Finanzierungsmodell für GAP-Reform

Am Freitag hat der Anbauverband Bioland angekündet die Vorschläge der EU zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) an dem Anspruch „Öffentliche Gelder für öffentliche Güter“ messen zu wollen. EU-Kommission und Bundesregierung wurden aufgefordert, mehr Reformwillen für eine entsprechende Politik zu zeigen. „Umweltschädliche Bewirtschaftungsmethoden müssen zukünftig von Transferzahlungen ausgeschlossen werden“, fordert Bioland-Präsident Jan Plagge.

Andere Bewirtschaftung fördern

Das Säulenmodell werde bei der GAP fortbestehen. Auch Bioland will es nicht aufgeben, will aber mit gezielten Fördermaßnahmen Anreize für die bäuerlich-ökologische Landwirtschaft schaffen.
Dazu fordert Bioland ein vollständiges Umbruchverbot für Grünland, die Einhaltung von Mindestfruchtfolgen, sowie einen Mindestanteil an Leguminosen auf der Ackerfläche. Dadurch steige die Bodenfruchtbarkeit und sinke die Importabhängigkeit von Futterimporten.
Direktzahlungen aus der ersten Säule müssten an solche Bedingungen geknüpft werden. Dadurch stiege auch die Akzeptanz der Bevölkerung für den Erhalt des EU-Agrarbudgets in Höhe von 60 Milliarden Euro.
Die Finanzmittel für die zweite Säule, der Entwicklung des ländlichen Raums sollen nach Vorstellungen von Bioland verdoppelt werden. Um die damit verbundenen Maßnahmen stärker zu priorisieren soll die Ko-Finanzierung nach einem Stufenmodell ausbezahlt werden: Umweltpolitisch sinnvolle Maßnahmen oder der Vertragsnaturschutz sollen beispielsweise mit 90 Prozent gestärkt werden. So ein höherer Anreiz könnte nach Plagge dazu führen, dass die Länder besonders effiziente Fördermaßnahmen prioritär anbieten. So eine Lenkungsfunktion würde Umweltziele der EU besser umsetzen helfen. Sonst würde das „Greening“ der GAP verfehlt.
Der Ökolandbau solle im Rahmen der GAP bessere Rahmenbedingungen erhalten, „da dieses Anbausystem sich als Lösungsstrategie bei der Bewältigung der zahlreichen umweltpolitischen Herausforderungen besonders anbietet“, so Plagge.

Lesestoff:
Das Positionspapier zur GAP-Reform finden Sie unter www.bioland.de

roRo

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