Bioland und Demeter züchten gemeinsam

Landwirtschaft

Verbände steigen in die Geflügelzüchtung ein

Meist müssen die ökologischen Anbauverbände auf konventionelle Tierrassen zurückgreifen, weil es kaum Tier aus ökologischer Zucht gibt. Das ist im Geflügelbereich ein besonderes Problem, weil die Zucht international nur in den Händen von wenigen Großkonzernen liegt. Vor allem die Zweinutzungshühner, die als Alternative für das Töten von männlichen Eintagsküken gilt, gibt es nur wenige Zuchttiere. Schnell sind Hobbyzüchter bei der Inzuchtkreuzung angekommen.

Deshalb wollen Bioland und Demeter im Bereich der Legehennen- und Masthühnchenlinien gemeinsam eine gesunde Zuchtpopulation aufbauen. Zu diesem Zweck haben sie eine gemeinnützige GmbH gegründet. „Bislang waren wir bei Legehennen und Mastgeflügel weitgehend auf Herkünfte angewiesen, die für eine industrielle Intensivproduktion gezüchtet wurden. Mit der neuen Gesellschaft sind wir erstmalig in der Lage in größerem Maßstab an einer für den ökologischen Landbau maßgeschneiderten Geflügelzucht zu arbeiten“, freut sich Alexander Gerber, Vorstand von Demeter. „Die neue Kooperation bildet den Träger für eine bäuerliche Öko-Geflügelzucht “, erläutert Bioland-Präsident Jan Plagge.

„Auch wenn es bereits einige erfolgreiche Lösungsansätze wie die Bruderhahn-Initiative gibt, kann erst eine erfolgreiche Züchtung von ökologischen Zweinutzungsrassen eine echte Alternative bieten“, stellt Gerber fest.

Grundlage sind bisherige Zuchterfolge, so dass bald Tiere für den ökologischen Landbau auf dem Markt bereits stehen können, geben sich die beiden Verbände optimistisch. Das gelte auch für das Zweinutzungshuhn.

Als Zuchtziele sind 100-Prozent Ökofütterung, Auslauf-Eignung, Anpassung an heimische Leguminosen und Proteinkomponenten sowie Resistenz gegen Krankheit und Robustheit bei gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreicher Lege- und Mastleistung ausgegeben.

roRo

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