Biomethan in den Tank
Landwirtschaft
Mehr als 100 Biomethan-Tankstellen
Ende 2011 gab es 7.100 Biogasanlagen in Deutschland. 83 davon bereiten das Biogas zu Biomethan auf. Ende 2012 sollen es 7.400 Biogasanlagen und 143 Aufbereitungsanlagen sein.
Biomethan
Biomethan, oder auch oft als Bioerdgas bezeichnet, hat Erdgasqualität und kann in das Erdgasnetz eingespeist werden. Um aus dem Rohstoff Biogas Biomethan zu machen, müssen unerwünschte Stoffe entfernt, der Methangehalt erhöht und Kohlendioxid abgetrennt werden.
Zuerst wird das Biogas entwässert. Dabei wird der Wasserdampf dem Biogas entzogen. Der nächste wichtige Schritt ist die Entschwefelung. Je nach Herkunft des Biogases sind durchschnittlich 70 mg Schwefel je Kubikmeter Biogas enthalten. Einzelwerte von 10.000 mg/Kubikmeter sind auch möglich. Das Entschwefeln ist nötig, um die Verbindung mit Wasser zu vermeiden, bei der Schwefelsäure entsteht, die letztlich alle Anlagenteile angreifen würde.
Ganz klimaneutral ist Biomethan nicht, denn bei der Aufbereitung entstehen zusätzliche Emissionen. Zum einen aus Methanschlupf bei der Aufkonzentration des Biogases und zum anderen durch den Energieverbrauch der Anlage selbst. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe zeigt jedoch, dass die besten Anlagen mit modernster Technik die Emissionen gegenüber den Basisanlagen um mehr als 50 Prozent senken können.
Kraftstoff der Zukunft
So ist Biomethan für Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrates, „der Kraftstoff der Zukunft“. Biomethan wird in Deutschland ausschließlich aus regenerativen Quellen bezogen und ist die Alternative zur Elektromobilität, die in Deutschland nicht in Schwung kommt. Die CNG-Technologie ist für die Fahrzeuge ausgereift und die Automobile können mit einer Tankfüllung bis zu 600 Kilometer weit fahren. Wird das Biomethan zudem aus biogenen Reststoffen gewonnen, emittiert das Fahrzeug nur noch drei Prozent der Schadstoffe eines herkömmlichen Dieselfahrzeuges. Zudem gibt es in Deutschland mittlerweile 100 CNG-Tankstellen, so dass weite Strecken keine besondere Logistik erfordern. Es entfällt auch der Transport des fossilen Sprits mit Tanklastwagen, so Schultz.
Am 01. Oktober ging in Langenfeld die 100. Biomethan-Tankstelle in Betrieb, die ihren Treibstoff aus landwirtschaftlichen Reststoffen gewinnt. In einem eigens entwickelten Verfahren wird Stroh zu Biomethan verarbeitet.
Die Kosten für eine 100 Kilometer lange Fahrstrecke werden mit 4,26 Euro angegeben. Das sind zwei Euro weniger als mit herkömmlichen Diesel und sechs Euro weniger als mit normalem Benzin. Die geringen Treibhausgasemissionen mindern den fälligen Steuerbetrag.
Lesestoff:
Seit 12 Jahren widmet sich das Informationsportal www.gibgas.de den alternativen Kraftstoffen CNG/Erdgas und hält eine Karte mit den Tankstellen bereit.
roRo