Bioschweine säugen in Gruppen

Landwirtschaft

Gruppen von säugenden Sauen: ökologisch und wirtschaftlich

Ferkelführende Sauen müssen nach der EU Ökoverordnung einen Auslauf haben und mindestens 40 Tage lang säugen. Eine Studie hat jetzt gezeigt, dass die Gruppenhaltung ferkelführender Sauen dabei nicht nur den ökologischen, sondern auch ökonomischen Zielen gerecht wird.

Rückkehr in die Gruppe
Zum ferkeln sondert sich die Sau in der Natur von der Gruppe ab und kehrt etwa zwei Wochen nach der Geburt wieder in die Sauengruppe der Rotte zurück. Die kombinierte Gruppenhaltung spiegelt diesen Gruppenhaltung säugender SauenAblauf im Stall wieder. Nach 14 Tagen Einzelbucht kommt die Sau mit ihren Ferkeln in die Sauengruppe. Das Gruppensäugen spart Abferkelbuchten, weil deren Nutzungsdauer deutlich von 40 auf 14 Tage herabgesetzt werden kann. Zudem kann die Gruppenhaltung in weniger aufwändigen Gebäuden durchgeführt werden. Allerdings steigen die Anforderungen an das Herdenmanagement, um Ferkelverluste zu vermeiden.
Erfahrungen liegen nur aus der Schweiz und Österreich vor. In Deutschland gibt es nur wenige Betriebe, die diese Haltung praktizieren. Deshalb hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in einer jetzt abgeschlossenen Studie Erkenntnisse und Beartungsempfehlungen in einem Faltblatt zusammengestellt.

Richtig gruppieren
Die Ergebnisse zeigen, dass die Halter die Tiere richtig gruppieren müssen. Sind die Altersunterschiede zwischen den Ferkeln zu groß, dann kommt es zum Fremdsaugen, was aber von etlichen Betrieben nicht als Problem angesehen wird. Die meisten gruppieren zunächst die Sauen, bevor die Ferkel hinzukommen, damit eventuelle Rangkämpfe ausgefochten sind ohne die Ferkel zu gefährden.
Die Gewichtszunahmen der Ferkel wurden überwiegend mit „gut“ bewertet, aber zusammen mit den Parametern „Absatzferkel pro Wurf“ und „Aufzuchtverluste“ mischen sich auch weniger gute Ergebnisse in die Untersuchung. Diese Parameter waren allerdings, so der Bericht, nicht auf einzelne Produktionsbedingungen zurückzuführen, sondern vielmehr auf das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Die Betriebe sind in ihrer Gruppensäugehaltung derzeit so vielfältig ausgestaltet, dass jeder noch „optimierbare Schwachstellen in den unterschiedlichen Bereichen“ aufweist.

Lesestoff:
Die Gesamtstudie ist online unter http://orgprints.org/11448 einzusehen. Das FiBL hat ein 12-seitiges Merkblatt erstellt: „Gruppensäugen in der Bioschweinehaltung“ von Erhard Aubel; HBLFA Raumberg-Gumpenstein; Merkblatt 1., 2007, 12 Seiten, Bestellnr. 1457; ISBN 978-3-03736-006-4; www.fibl.org

roRo; Foto: Merkblatt FiBL

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