Biosphärenreservat im Drömling
Landwirtschaft
Aeikens und Landesbauernverband uneins über Drömling
Der Drömling ist eine Moorlandschaft in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, nördlich der Linie Wolfsburg und Gardelegen. Auf sächsisch-anhaltinischer Seite ist der Drömling das größte Moor im Bundesland. 1770 hat Friedrich II auch hier die Entwässerungsanlagen fertig gestellt und die Kultivierung der Region eingeleitet. Das „Land der tausend Gräben“ mit 1.725 Kilometer Wassergräben und seit den 1930er Jahren mit dem Mittellandkanal als Querung versehen, hat das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 1990 eine Fläche von 27.820,3 Quadratkilometer als Naturpark ausgewiesen.
Seit dem wird das restliche Niedermoor geschützt. Neue Flächen sollen wiedervernässt werden und der Naturparkt zu einem großflächigen Biosphärenreservat ausgewiesen werden. Vielleicht sogar zusammen mit dem Land Niedersachsen, in dem 20 Prozent des Drömlings liegen.
Die Ausweisung als Biosphärenreservat rückt immer näher, nachdem Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens in der letzten Woche auf der Drömlingskonferenz einen Verordnungsentwurf noch in diesem Jahr angekündigt hat. Die Voraussetzungen für ein länderübergreifendes Biosphärenreservat seien erfüllt. Gegenüber der Bauernschaft versprach Aeikens, es würden keine höheren Standards bei der Flächenbewirtschaftung geben. Schwerpunkt der Region werde die Umsetzung des 2015 erarbeiteten Tourismus- und Vermarktungskonzept für den Drömling sein.
Demgegenüber fürchtet der Landesbauernverband eine Benachteiligung der landwirtschaftlichen Flächen im Biosphärenreservat. Die Kritik reichte sich nicht gegen das Biosphärenreservat an sich, sondern gegen die geplante Ausdehnung und Verschärfung weiterer Auflagen im bisherigen Schutzgebiet. Durch Extensivierung der Grünlandflächen, Erhöhung der Grundwasserflurabstände sowie neue Flachwasserzonen verringerten den Wert der Flächen. Durch die laufende Vernässung hätten Landwirte bereits Schwierigkeiten bei der Ackerlandnutzung.
Lesestoff:
Auf der Grünen Woche veröffentlichte das UFZ Halle einen neuen Bericht zu Investitionen in Naturkapital
Roland Krieg