Black Box Biogasreaktor

Landwirtschaft

Mit Enzymen zu höheren Biogasausbeuten?

Insbesondere strukturreiche Gärsubstrate wie Festmist, Sudangras oder Getreideganzpflanzensilage setzen die Fließfähigkeit im Biogasfermenter herab. „Schuld“ sind die Gerüstsubstanzen Hemicellulosen und Cellulosen.

40 Prozent plus
Anfang Oktober startete das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Barnim (ATB) ein Verbundvorhaben, das in den nächsten drei Jahren die Wirkmechanismen eingesetzter Enzyme bei der Vergärung von feststoffreichen Substraten untersuchen wird. Hintergrund ist die Beobachtung, dass viele Betreiber bereits auf Enzyme zurückgreifen. Rund 40 Prozent mehr Biogas kommt am Ende aus dem Reaktor heraus.
Doch: „Viele Prozesse im Biogasreaktor finden immer noch quasi in einer Black Box statt. Im Moment können wir nicht sagen, ob die effizienzsteigernde Wirkung ausschließlich auf die direkte Wirkung von Enzymen zurückzuführen ist oder ob es sich um multikausale Effekte handelt“, erklärt Monika Heiermann, Koordinatorin des Verbundvorhabens am ATB.
Dazu sollen die Prozesse in der Biogasanlage besser verstanden werden. Den Forschern geht es nicht nur um die Wirkmechanismen der Enzyme. Sie wollen auch den optimalen Einsatzzeitpunkt und den besten Einsatzort der kleinen Helfer bestimmen. Wenn durch die Enzymwirkung auch beispielsweise die Schwimmdecke verringert wird, dann sinkt der Aufwand für die Rührtechnik und damit der Energiebedarf der Anlage. Mit der Reduzierung der Betriebskosten verbessert sich auch von dieser Seite her die Energie- und Stoffbilanz der Biogasanlage.

Lesestoff:
www.atb-potsdam.de

roRo

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