Blaupause Milchmarkt für Zucker nach der Quote?

Landwirtschaft

Zuckermarkt nach 2017

Am 30. September 2017 fällt die Zuckerquote. Nach Ansicht der Bundesregierung wird der Zucker- und Rübenpreis „weiterhin auf relativ niedrigem Niveau“ bleiben und sich dem Weltmarktpreis annähern. Dennoch könnte die EU-Zuckerproduktion durch eine erhöhte Effizienz nach Wegfall der Mengenbeschränkung ansteigen. Das Ausmaß wird allerdings vom Zucker- und Getreidepreis abhängen, schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium in einer Parlamentarischen Antwort auf eine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen. Niedrigere Zuckerpreise machen den europäischen Markt weniger attraktiv für Importe aus afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten.

Die Zuckerproduktion wird jedoch auch vom Einsatz der Isoglukose abhängen. Auch für diesen Süßstoff gibt es Quoten, die zeitgleich wegfallen. Isoglukose kann aus Mais, Kartoffeln und Weizen gewonnen werden und ist ein äußerst wettbewerbsfähiges Produkt. Um Rübenzucker zum gleichen Preis anbieten zu können, müsste die Zuckerindustrie die Kosten um 40 Prozent senken, schreibt das Thünen Institut.

Ob Isoglukose eine gesündere Süßungsalternative als Zucker ist, „lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend bestimmen.“ Isoglukose ist ein Gemisch aus Glukose und Fructose. Fructose bedingt zwar eine geringere Insulinantwort des Körpers, wird aber mehr als Glukose im Fettstoffwechsel eingebaut. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft will sich mit diesem Thema im Rahmen von ernährungsbedingten Erkrankungen noch näher beschäftigen.

In den USA hat Isoglukose einen Marktanteil von 50 Prozent. In der EU liegt er bei gerade einmal fünf Prozent. Ein Anstieg mit regionalen Unterschieden auf elf Prozent gilt als sicher.

roRo

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