Blei im Stadtgarten
Landwirtschaft
Verbleites Benzin und Bleifarben wirken lange nach
Landwirtschaft in der Stadt, Stadtgärten. Vielerorts holen sich Gruppen und Einzelpersonen das Land in die Stadt. Die städtische Umgebung kann aber die Sünden der Vergangenheit noch immer gespeichert haben. Auch wenn verbleites Benzin und Farben mit hohen Bleigehalten längst verboten sind. Nach Dr. Matthias Otto von der Dokumentationsstelle für Umweltfragen der Kinderärzte findet sich parallel zu vielbefahrenen Straßen oft ein 25 Meter breiter Streifen mit erhöhter Bleibelastung in der oberen Bodenschicht.
Auch frische Hochbeete belastet
Selbst in Hochbeeten mit frisch aufgeschütteter Erde findet sich alsbald Blei im Boden. Das haben amerikanische Forscher in Stadtgärten mit Hochbeeten in Roxbury und Dorchester ermittelt, alten Stadtteilen in Boston.
Daniel Brabander, Hauptautor der Studie stellte fest, dass die frischen Hochbeete von einem „Meer an bleihaltiger Erde“ umgeben sind. Gemüseproben aus 144 Gärten zeigten zu 81 Prozent eine Bleibelastung oberhalb der amerikanischen Grenzwerte von 400 Mikrogramm Blei pro Gramm Erde.
Zum Testen haben sie Hochbeete mit Erde angelegt, die weniger als 110 Mikrogramm Blei aufwiesen – innerhalb von vier Jahren aber Werte um die 336 Mikrogramm zeigten.
Sünden der Vergangenheit
Das Blei, das die Amerikaner gefunden haben, stammt aus zwei Quellen: Verbleites Benzin und Bleifarben. Daher auch der Zusammenhang mit dem Alter der Städte. An der Ostküste sind die Städte etwas älter und damit auch das Problem größer. Auch innerhalb einer Stadt variiert das Bleiaufkommen erheblich. Auf Grundstücken wo Häuser mit alter Bleifarben niedergebrannt sind, ist die Bodenanreicherung des Schwermetalls höher. Wind Regen wehen und spritzen das Blei auf die einst sauberen Hochbeete, so Emily Estes, die bei der Geologischen Gesellschaft in Denver die Ergebnisse am Montag vortrug.
Die guten Nachrichten
Das gefundene Blei liege in einer Form vor, die der menschliche Körper nicht gut aufnimmt. Und Emily Estes hat auch eine einfache und preiswerte Lösung gefunden, die Hochbeete von dem unerwünschten Stoff frei zu halten: Jedes Jahr die oberen Zentimeter der Bodenschicht entfernen und sachgerecht entsorgen.
roRo