Bleibeperspektiven fördern

Landwirtschaft

Landkreise und Bauern fordern gleichwertige Lebensverhältnisse

In Schleswig-Holstein hat der Deutsche Landkreistag (DLT) auf seiner Präsidiumssitzung gemeinsamen mit dem Vizepräsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) Werner Schwarz Bleibeperspektiven durch Infrastruktur- und Förderpolitik von Bund und Ländern für „gleichwertige Lebensverhältnisse“ zwischen Stadt und Land gefordert. Die gleichnamige Bundeskommission befindet sich in einer entscheidenden Phase.

DLT-Präsident Reinhard Sager: „Es geht darum, für die Menschen in den ländlichen Räumen echte Ankerpunkte und Bleibeperspektiven zu schaffen und zu erhalten. Aus den verschiedenen Faktoren für attraktive Lebens- und Wirtschaftsstandorte muss ein wirksames Paket zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse geschnürt werden.“

Werner Schwarz ergänzt: „Wir müssen darauf hinwirken, dass wieder mehr junge Menschen Perspektiven zum Leben und Arbeiten und auch als Unternehmer in den ländlichen Räumen für sich entdecken. Der Übergang zur digitalen Wirtschaft bietet hier neue Chancen. Dazu brauchen wir bei der digitalen Infrastruktur eine wirklich flächendeckende Versorgung. Wir müssen hier in Deutschland dringend aufholen.“

Zu den Forderungen gehört der Ausbau eines flächendeckenden Glasfaser- und 5G-Netz, die Förderungen von Unternehmen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgaben (für Wirtschaft und zur Verbesserung der Agrarstruktur – GRW und GAK), die Erreichbarkeit im und von ländlichen Räumen durch Mobilitätskonzepte sowie eine Dezentralisierungsstruktur von Bundes- und Landeseinrichtungen.

Beim letzten Punkt begrüßen DLT und DBV, die diskutierte dezentrale Ansiedlung von Hochschul- und Forschungsstandorten. Öffentliche Einrichtungen sollen in Regionen mit besonderen Entwicklungsbedarf angesiedelt werden, in denen demografische oder wirtschaftlich-strukturelle Probleme bestehen. Das entzerre nicht nur Ballungsräume, sondern biete jungen Menschen eine Bleibe- und Zuzugsperspektive.

roRo

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