Bodenseminar der GFFA

Landwirtschaft

Bodennutzung – ein Konflikt mit der Umwelt

„Die Selbsteinschätzung der Landwirtschaft in punkto Nachhaltigkeit stimmt nicht immer mit den Fakten in der Umwelt überein“, erklärte Karl Falkenberg, Generaldirektor für Umwelt der Europäischen Kommission, in einem Impulsreferat, das er anlässlich des gemeinsamen Seminars des Global Forum for Food and Agriculture Berlin e.V. (GFFA) und der Vertretung der Europäischen. Er begründete seine Forderung nach einer europäischen Bodenrahmenrichtlinie mit erheblichen Mängeln in der nachhaltigen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und beim Erhalt der Biodiversität in der EU.

Dr. Dietrich Guth, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, unterstützte die Ziele Bodenschutz und Erhalt der Biodiversität, allerdings lehne die Bundesregierung die Forderung nach einer europäischen Bodenrahmenrichtlinie wegen hoher Verwaltungskosten und aus Gründen der Subsidiarität ab. Deutschland habe bereits umfangreiche Maßnahmen zum Schutz des Bodens verabschiedet.

Von wissenschaftlicher Seite fiel die Bewertung der Qualität der Böden in Deutschland und Europa differenziert aus. Prof. Dr. Hubert Wiggering, Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung und Prof. Dr. agr. Tamas Harrach (i.R.) vom Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung der Justus Liebig Universität Gießen, verwiesen auf ernstzunehmende Probleme, aber auch große Fortschritte in der Bodenbewirtschaftung. Da Böden immer lokal zu betrachten sind, können globale Lösungsansätze den sehr unterschiedlichen Herausforderungen von Boden und Umwelt nicht gerecht werden.

Dr. Dirk Voeste, Leiter für Nachhaltigkeit bei BASF, wies darauf hin, dass immer weniger Flächen für die landwirtschaftliche Produktion zur Verfügung stehen, während gleichzeitig der Nahrungsmittelbedarf steigt. Es erfordere lokal angepasste Lösungen, um die notwendigen Produktionssteigerungen mit dem Nachhaltigkeitsziel zu vereinbaren.

GFFA / roRo

Zurück