Brandenburg schützt Feuchtgebiete

Landwirtschaft

Natura 2000 schützt Feuchtgebiete in BB

„Mit einem Moorschutz-Programm und zahlreichen Naturschutzprojekten engagiert sich das Land für den Schutz von Feuchtgebieten“, betont Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger anlässlich des heutigen Welttags der Feuchtgebiete. Der Welttag der Feuchtgebiete wird seit 1997 jährlich am 2. Februar begangen. Er erinnert an die Verabschiedung der Ramsar-Vereinbarung, dem UNESCO-Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel.

In den 1960er Jahren ist durch Zählung ein großer Verlust an Wasser- und Watvögeln durch Verlust ihres Lebensraumes festgestellt worden. In der iranischen Stadt Ramsar haben sich daraufhin 1971 Staaten auf eine internationale Vereinbarung zum Schutz der Feuchtgebiete verständigt. Sowohl BRD als auch DDR traten der Konvention 1976 bei. Ramsar gilt als erstes globales Naturschutzabkommen und wird am 02. Februar mit dem Ramsar-Tag bedacht.

In Brandenburg ist nach Vogelsänger das Natura 2000-Programm für den Schutz er feuchtgebiete zuständig.

Mit rund 2.800 Seen, die größer als ein Hektar sind und eine Gesamtfläche von 60.000 Hektar einnehmen, gilt Brandenburg als gewässerreiches Bundesland. Andererseits waren mit der Kultivierung des Landes erhebliche Eingriffe in den Landschaftswasserhaushalt verbunden.

Dehnten sich im 19. Jahrhundert Moore auf etwa 300.000 Hektar der heutigen Landesfläche aus, sind es heute noch rund 165.000 Hektar. Die Fläche naturnaher Moore schrumpfte auf etwa 3.000 Hektar. Hauptursache für die Moorverluste war die großflächige Entwässerung für die landwirtschaftliche Nutzung.

Im Ergebnis aller Projekte der letzten Jahre gehen die Fachleute des Landesamts für Umwelt wieder von 7.000 bis 8.000 Hektar nasser Moorfläche aus.

Trotz der Schutzmaßnahmen und Erfolge zählen auch in Brandenburg Feuchtgebiete nach wie vor zu den bedrohten Ökosystemen. So sind die wenigen letzten Klarwasserseen in Brandenburg weiterhin durch Nährstoffeinträge gefährdet. Auch können wertvolle naturnahe Fließgewässer nicht ungeschützt in der Nachbarschaft intensiv genutzter Landschaften existieren. Hier bedarf es wirksamer Pufferzonen beziehungsweise Randstreifen, Beschattung und Uferstrukturen. Flüsse benötigen Platz, um sich entwickeln zu können, brauchen ungesteuerte Auen für die Ablagerung ihrer Sedimentfracht und den Wasserrückhalt. Fließgewässer brauchen Entwicklungskorridore. Denn funktionsfähige Feuchtgebiete ersparen Kosten für den Hochwasserschutz, unterstützen die Reinhaltung von Gewässern und sind ein Puffer bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels.

Lesestoff:

Wiedervernässung in der Uckermark, wo das größte Quellmoor Norddeutschlands liegt

Roland Krieg, MLUL; Foto: roRo

Zurück