Brandenburger Pachtland

Landwirtschaft

Brandenburger Bauern pachten überdurchschnittlich

Nach ersten Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2010 waren von den 1,32 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Brandenburg 974.000 Hektar gepachtet. Nach Berechnungen des Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat sich gegenüber der letzten Zählung aus dem Jahr 1999 der Pachtanteil von 89 auf 74 Prozent reduziert. Auch, wenn die Vergleiche auf Grund einer Anhebung der Mindesterfassungsgrenze erhöht wurde.

Eigene Fläche nimmt zu

Die eigene selbstbewirtschaftete Fläche vergrößerte sich gegenüber 1999 um 210.000 Hektar auf 333.300 Hektar und beschreibt einen Anstieg von neun auf 25 Prozent. Zwei Drittel der gepachteten Flächen sind Ackerland, 19 Prozent Dauergrünland und 15 Prozent der Flächen werden für den Obstbau, für Baumschulen und Gewächshäuser genutzt.
Der durchschnittliche Pachtpreis lag im letzten Jahr bei 98 Euro je Hektar und stieg um 35 Euro. Die Pachtpreise fallen regional sehr unterschiedlich aus. Auch die Nutzung beeinflusst die Pachtpreise. Die jährlichen Kosten für einen Hektar Ackerboden stiegen von 67 auf 105 Euro. Für Dauergrünland müssen die Bauern statt 49 nun 71 Euro bezahlen.
Im Süden Brandenburgs ist die Pacht am preiswertesten. In den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster liegen bei 53 bis 68 Euro je Hektar. Für einen Hektar Land in Märkisch-Oderland und in der Prignitz geht der Griff in die Tasche tiefer: Dort kostet die Pacht 124 und 121 Euro.

Einflüsse auf den Pachtmarkt

Es sind nicht nur die Bodenverhältnisse, die den Pachtpreis bestimmen. Letztlich ist die Rentabilität der Flächennutzung für den Bodenmarkt ausschlaggebend. Der Deutsche Bauernverband hat in seinem jüngsten Situationsbericht festgestellt, dass sich landwirtschaftliche und nicht-landwirtschaftliche Einflüsse gegenseitig überlagern oder auch kumulieren können. So sind Vergütungen aus dem Erneuerbare Energien Gesetz einflussgebend, wie auch die Möglichkeit, Wirtschaftsdünger zu verwerten. Bundesweit ist die Konkurrenz um Pachtflächen derzeit im Nordwesten und in Südosten am größten. In Nordrhein-Westfalen übt die Suche nach Bebauungs- und Verkehrsflächen Druck auf den Bodenmarkt aus.


roRo

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