Brasilianische Sojaernte auf Rekordkurs

Landwirtschaft

Mehr Fläche und mehr Ertrag

Auf 42,5 Millionen Hektar schätzt der Auslandservice des US-Landwirtschaftsministeriums, FAS, für das Wirtschaftsjahr 2022/23 die Anbaufläche für Soja. Das entspricht einem voraussichtlichen Plus gegenüber Vorjahr von 1,6 Millionen Hektar. Die 5-jährige Wachstumsrate von 1,2 Millionen Hektar dürfte damit um 400.000 Hektar übertroffen werden. Insbesondere die Grenzregionen zum Urwald im Norden und Nordosten des Landes sind laut FAS von einer verstärkten Ausdehnung des Sojaareals betroffen. Neben der Erwartung einer lebhaften weltweiten Nachfrage, stellt auch der günstige Wechselkurs des brasilianischen Reals zum US-Dollar und die Verbesserung der Infrastruktur infolge neuer und verbesserter Straßen und Häfen einen Anreiz für Farmer dar, ihre Sojaflächen, unter anderem auf degradierten Weiden, auszuweiten.

Bei einem voraussichtlichen Ertrag von 33,9 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) dürfte nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ein Rekordvolumen von rund 144 Millionen Tonnen Sojabohnen zusammenkommen, 17,4 Millionen Tonnen mehr als noch 2021/22. Damit korrigierte FAS seine vorangegangene Prognose nach oben, nachdem es Brasilien in den vergangenen Monaten gelang, ausreichend Phosphat-Düngemittel durch umfangreiche Einfuhren sicherzustellen. Brasilien importiert etwa 85 Prozent seines Düngerbedarfs aus Russland und Weißrussland. Die Invasion Russlands in die Ukraine Anfang des Jahres schürte die Sorge um eine knappe Versorgung. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 importierte das Land jedoch 16,5 Prozent mehr Düngemittel als im gleichen Zeitraum 2021. So beliefen sich die Einfuhren von Januar bis Mai 22 auf 16,6 Millionen Tonnen, im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 14,2 Millionen Tonnen.

UFOP

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