Bulgarien wird Partnerland der Grünen Woche 2018
Landwirtschaft
Bulgarien will Landwirte und ländlichen Raum fördern
Wenn im Januar die Grüne Woche in Berlin öffnet, steht Bulgarien mit dem größten Auslandsstand der Messe, mit 1.600 Quadratmeter, im Mittelpunkt. Das zusammen mit Rumänien im Jahr 2007 der EU beigetretene Land will die Chance nutzen, sich, seine Küche, die Landwirtschaft und Ernährungsindustrie und die bulgarische Kultur vorzustellen.
Der erst seit vier Wochen im Amt befindliche Agrarminister Rumen Porozhanov lud deutsche Journalisten in der Landeshauptstadt Sofia zu einem Treffen ein und präsentierte nicht nur seine Vorstellungen für den Auftritt zur Grünen Woche, sondern auch über die Zukunft des ländlichen Raumes in Bulgarien.
Im Gegensatz zur deutschen Diskussion fordert das Land an Donau und Schwarzem Meer ein klares Bekenntnis zur ersten Säule der Direktzahlungen. Zusammen mit Rumänien und der Visegrad-Gruppe sollen die Direktzahlungen auch deutlich steigen. Um in der kleinteiligen Landwirtschaft die Struktur der Betriebe nur langsam zu verändern, fördert Bulgarien die ersten Hektare und Junglandwirte besonders stark.
Viele Betriebe wirtschaften vor allem im Viehsektor nur für die Selbstversorgung. Daher müsse auch der ländliche Raum über die zweite Säule gestärkt werden. In der letzten Förderperiode hat Bulgarien 3,5 Milliarden Euro in die ländliche Entwicklung investiert und in der jetzigen bis 2020 werden es etwa 2,9 Milliarden Euro sein.
Porozhanov kündigte eine Investitionsinitiative für die Weiterverarbeitung an, damit die Wertschöpfung im eigenen Land bleibt. Um eine Öffnung für ausländische Landinvestitionen kommt Bulgarien nicht herum. Derzeit darf nur Land kaufen, wer mindestens fünf Jahre lang seinen Wohnsitz in Bulgarien nachweisen konnte. Der EU widersprechen diese Restriktionen dem Binnenmarkt. Daher muss Rumen Porozhanov die Gesetze öffnen.
Roland Krieg; Fotos: roRo