BUND-Recherche zu Agrarsubventionen
Landwirtschaft
BUND kritisiert Subventionsvergabe
Der BUND für Umwelt und Naturschutz hat am Montag eine
Studie veröffentlicht, für die er die Vergabe von Agrarsubventionen
recherchiert hat. In den Jahren 2008 und 2009 sind nach Angaben des Bund
jeweils „über eine Milliarde Euro in die industrielle Massentierhaltung von
Schweinen und Geflügel“ geflossen. Für den Anbau von Futtermitteln für Mastschweine,
Masthühner und Puten wurden dafür 950 Millionen Euro verausgabt. „Der Bau große
Mastanlagen wurde mit durchschnittlich 80 Millionen Euro bezuschusst, knapp 20
Millionen gingen jährlich, meist in Form von Exportsubventionen, direkt an die
zehn größten Schlachtfirmen.“
Der Fluss der Subventionen ergibt ein buntes Bild. Die
meisten Subventionen für neue Geflügel- und Schweinemastanlagen fließen nach
Angaben des Bund nach Sachsen. Rund 26 Millionen sind es. Das meiste Geld
hingegen bekommen die bayerischen Bauern mit 20 Millionen Euro. „Doux Geflügel“
in Brandenburg und Tönnies in Nordrhein-Westfalen erhielten mit 4,7 im Jahr
2008 und 3,3 Millionen Euro im Jahr 2009 die höchsten Einzelsummen.
BUND fordert mehr Greening
Der BUND wehrt sich gegen die pauschale Vergabe von
Subventionen und fordert vor dem Hintergrund der laufenden Agrarreform die
Geldvergabe an bestimmte Vorgaben zu knüpfen. Das derzeit ausgezahlte Geld
würde die Produktion für den Export fördern, die damit verbundenen Stallhaltungen
belasten die Umwelt mit hohen Emissionen und gefährde die Tiergesundheit. Die
aktuellen Subventionen fördern den Konzentrationsprozess in der Landwirtschaft.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die pauschale
Subventionierung der Massentierhaltung muss deshalb durch eine gezielte
Förderung besonders nachhaltiger Fleischerzeugnisse und regionaler Verarbeitung
ersetzt werden.“ Die Agrarreform sehe vor, 30 Prozent der Direktzahlungen an
Umweltmaßnahmen zu knüpfen. Das ist Weiger zu wenig. Jochen Dettmer,
Geschäftsführer von Neuland, ergänzt: „Agrarbetriebe, die Geld vom Staat
erhalten wollen, sollten künftig etwas dafür tun müssen. Für den Klima-, Arten-
und Gewässerschutz muss die Abhängigkeit von Importen an Soja verringert
werden, das ganz überwiegend gentechnisch verändert ist.“
Lesestoff:
Die Studie des Bund „Subventionen für die intensive Geflügel- und Schweinehaltung in den Jahren 2008 und 2009“ finden Sie unter www.bund.net/fleischsubventionen
Was sagen Berichterstatter des Europäischen Parlaments
zu Subventionen und ostdeutschen Großbetrieben?
Die Optionen von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos finden
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roRo