Bundesforschungsministerium fördert Genom Editing
Landwirtschaft
Wanka lässt mit CRISPR/Cas forschen
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte am Montag: „Weltweit steht die Landwirtschaft vor immer größeren Herausforderungen, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wir brauchen nicht nur höhere Erträge, sondern vor allem auch robuste Pflanzen, die auf kargen, trockenen und versalzten Böden wachsen und trotzdem eine sichere Ernte liefern.“
Die Herausforderung, 2050 mehr als neun Milliarden Menschen ernähren zu müssen ist gewaltig. Die Landwirtschaft braucht vor dem Hintergrund des Klimawandels „Nutzpflanzen der Zukunft“, wie das jetzt vom Ministerium aufgelegte Forschungsprogramm heißt. Im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ stellt das Ministerium in den beiden nächsten Jahren sechs Millionen Euro zur Verfügung.
Die Züchtung neuer Pflanzen braucht Zeit. Für neue Eigenschaften wie Trockentoleranz oder Krankheitsresistenz vergehen schnell bis zu 15 Jahren. Zudem sollen Nutzpflanzen über ihre Biomasse und Inhaltsstoffen industrielle Rohprodukte wie Stärke oder Öle zur Verfügung stellen. Landwirte könnten sich damit neue Einkommensquellen erschließen.
Die Förderinitiative schließt das Genom Editing mit Methoden wie CRISPCR/Cas ausdrücklich mit ein. Die umstrittenen Methoden, bei denen derzeit nicht geklärt ist, ob sie unter das Gentechnikgesetz fallen, können den Züchtungsfortschritt jedoch „spürbar beschleunigen“ und „durch ihre hohe Präzision auch sicherer machen“.
„Wir können mit neuen Techniken wie dem sogenannten CRISPR/Cas-Verfahren von der Natur lernen und sie nachahmen. Was mit herkömmlichen Züchtungsmethoden oft Generationen gedauert hat, ist heute mithilfe der neuen Züchtungsmethoden viel schneller und zielgenauer zu erreichen. Umso wichtiger ist es, dass die Anwendungen dieser revolutionären neuen Methoden weiter entwickelt und erforscht werden. Deutschland ist in der Pflanzenforschung seit mehr als einem Jahrhundert weltweit führend. Diese Tatsache ist für den Wissenschaftsstandort Deutschland ebenso wichtig wie für die globale Landwirtschaft“, sagte Wanka.
roRo