BW gründet „Netzwerk Biodiversität“

Landwirtschaft

Biodiversität in die Praxis bringen

„Naturschutz in der Agrarlandschaft hat dann Erfolg, wenn er integrativ und kooperativ gedacht und umgesetzt wird.“ Das sagte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg zum Auftakt des neuen „Netzwerk von Demobetrieben zur Förderung der biologischen Vielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in Baden-Württemberg“. 22 Betriebe im „BiodivNetz BW“ sollen zeigen, wie Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der Biodiversität im laufenden Betrieb umgesetzt werden können.

Ziel des BiodivNetz BW ist die Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft und zum Schutz der Biodiversität in Baden-Württemberg. Das Demonetzwerk soll den Landwirten beispielhaft zeigen, wie sich auf unterschiedlichen Standorten und bei verschiedenen Betriebstypen Biodiversitätsförderung und Nahrungsmittelproduktion kombinieren lassen.

Die Demobetriebe sollen zudem als Austausch-Plattform für größere Fachveranstaltungen, wie Feldtage und Praxistage, sowie für die Öffentlichkeit, insbesondere aber für die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung zur Verfügung stehen. „Der regelmäßige Austausch von Praxiserfahrungen ist wichtig, damit sich biodiversitätsfördernde Bewirtschaftungsmaßnahmen verbreiten können und in der Branche Akzeptanz finden“, betonte Minister Peter Hauk.

BioDivNetz BW und F.R.A.N.Z

Das kommt bekannt vor, denn mit dem F.R.A.N.Z.-Projekt steht ebenfalls ein Projekt für einen Betriebszweig Biodiversität auf der Agenda. Gibt es also Doppelarbeit, zumal einer der Betriebe auch in Hohenlohe in Baden-Württemberg wirtschaftet. Dazu teilt der Sprecher des Ministeriums für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz mit:

„Das Verbundprojekt F.R.A.N.Z. besteht aus zehn Betrieben verteilt auf das gesamte Bundesgebiet. Es wird von der Umweltstiftung Michael Otto und dem Deutschen Bauernverband durchgeführt und u.a. vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert. Das vom MLR initiierte Projekt BiodivNetz BW ist mit 22 Betrieben gestartet, die über die gesamte Landesfläche Baden-Württembergs verteilt sind. Bis 2025 soll das Netzwerk auf 44 Betriebe ausgebaut werden. Der F.R.A.N.Z.-Betrieb in Hohenlohe ist kein Teilnehmer im BiodivNetz BW. Die Netzwerke F.R.A.N.Z. und BiodivNetz BW haben sich zur Aufgabe gemacht, die Erhaltung und Stärkung der biologische Vielfalt zu fördern und haben damit eine gleiche Ausrichtung. Die Schwerpunkte der beiden Netzwerke gehen jedoch in unterschiedliche Richtungen. So richtet sich das F.R.A.N.Z.-Projekt an konventionell wirtschaftende Ackerbau- und Grünlandbetriebe wohingegen am BiodivNetz BW ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe aus allen Betriebszweigen teilnehmen können. So ist das BiodivNetz BW mit 19 Ackerbau-, Grünland- und viehhaltenden Betrieben – einschließlich Gemüsebau – sowie drei Obst- und Weinbaubetrieben gestartet. Die Unterschiede zeigen sich auch in den verschiedenen Maßnahmenkatalogen. Das Ziel des BiodivNetz BW ist des Weiteren durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Bauer-zu-Bauer Gesprächen Nachahmungsanreize zu setzen und damit durch die Motivierung weiterer Betriebe die Maßnahmen in die Fläche zu bringen. Die teilnehmenden Betriebe werden auch als Anschauungsbetriebe für die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung dienen.“

Lesestoff:

BioDivNetz BW: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mlr/intern/dateien/PDFs/Biodiv/2022_massnahmenuebersicht_demobetriebe_biodiv.pdf

F.R.A.N.Z. https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/biodiversitaet-als-betriebszweig.html

Roland Krieg

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