BY: Tiergesundheit in der Zuchtwertschätzung
Landwirtschaft
Marker sollen Gesundheitsmerkmale in der Fleckviehzucht finden
Die Rinderzucht in Bayern macht einen Qualitätssprung. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub hat ein zukunftsweisendes genomisches Fleckvieh-Projekt gestartet. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat die Förderung des Projekts mit 1,5 Millionen Euro freigegeben. Ziel ist es vor allem, die Gesundheit des Fleckviehs und die Zuchtwertschätzung weiter zu verbessern. Ergänzend zur üblichen Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung werden von den einbezogenen 80.000 Fleckvieh-Kühen zusätzliche Gesundheitsmerkmale erfasst und zusammen mit ihrem genetischen Profil (Genmarker) züchterisch ausgewertet. Dadurch erhalten Gesundheitsmerkmale deutlich mehr Gewicht bei der züchterischen Auswahl. Die aus der Lern-Stichprobe entwickelten Schätzformeln sind auf beliebig viele Tiere übertragbar und erhöhen damit die Sicherheit von Zuchtwerten insgesamt. „Mit seinem Fokus auf der Tiergesundheit wird das Projekt Antworten auf die aktuellen Herausforderungen geben und entscheidend zu einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Rinderzucht beitragen“, erklärte Landwirtschaftsministerin Kaniber in München.
Das Projekt FLEQS ist auf Ziel drei Jahre angelegt. Es kostet 5,1 Millionen Euro. Das Landwirtschaftsministerium fördert es aus Mitteln der Forschungsförderung mit 1,5 Millionen Euro. Durchgeführt wird es von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zusammen mit den Fleckvieh-Zuchtverbänden und Besamungsstationen in Bayern.
Die Rinderhaltung ist das Rückgrat der bayerischen Landwirtschaft. Der Anteil von Milch und Rindfleisch an den landwirtschaftlichen Verkaufserlösen beträgt rund 47 Prozent. 29.000 Betriebe halten 3,1 Mio. Rinder, davon 1,15 Mio. Milchkühe. Mit einem Anteil von 80 Prozent prägt Fleckvieh auch das Bild der Rinderhaltung im Freistaat. Zwölf Prozent sind Braunvieh, sieben Prozent Holsteins, der Rest verteilt sich auf mehr als 30 weitere Rassen. In den bayerischen Rinderzuchtverbänden sind 16.500 Betriebe mit 830.000 Herdbuchkühen züchterisch aktiv.
StMELF