CBP in Leuna
Landwirtschaft
Chemisch-Biotechnologischen Prozesszentrums Leuna
Um Erdöl durch nachwachsende Stoffe zu ersetzen, muss auf Biomasse zurückgegriffen werden. Dazu sind ausgefeilte Verfahren notwendig, weil viele Inhaltsstoffe erst durch Enzyme für die Weiterverarbeitung bereitgestellt werden können. Die pflanzlichen Eingangsstoffe müsse daher eine konstante Qualität aufweisen preisgünstig zur Verfügung stehen. Um sich diesem Ziel zu nähern entsteht in Leuna das Chemisch-Biotechnologische Prozesszentrum (CBP).
Kompetenzforschung CBP
Der Standort Leuna im ostdeutschen Chemiedreieck steht jetzt fest und liegt damit mitten im geplanten Bioraffinerie-Cluster. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haselhoff: „Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in industriellen Dimensionen ist selbst für große Unternehmen ein erheblicher finanzieller und technologischer Kraftakt. Viele kleine und mittlere Unternehmen scheitern, obwohl sie im Labor bereits attraktive Produkte erfolgreich entwickelt haben.“ Das CBP soll helfen, die kritischen Schritte bis hin zur industriellen Produktion zu unterstützen. „Das CBP schließt die Lücke zwischen Labor und industrieller Umsetzung“, sagt Prof. Dr. Marion Schick, Vorstand Personal und Recht von der Fraunhofer-Gesellschaft.
50 Millionen Euro
Die Gesamtinvestition für das CBP soll rund 50 Millionen Euro betragen. Alleine 20,1 Mio. € kommen aus dem Landeshaushalt Sachsen-Anhalt. Die Fraunhofer-Gesellschaft will fast 10 Mio. beisteuern und das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) hat am Freitag drei Mio. Euro zugesichert. Gert Lindemann, Parlamentarischer Staatssekretär aus dem BMELV: „Die nachhaltige Nutzung von Biomasse ist ein zentrales Anliegen unseres Hauses. Für die nachkommenden Generationen müssen wir jetzt neue Möglichkeiten finden, fossile Rohstoffe durch erneuerbare zu ersetzen und somit die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas zu verringern.“
Die restlichen Mittel sollen Unternehmen, Bundeszuwendungen an die Fraunhofer-Gesellschaft und konkrete Forschungsprojekte beisteuern. 23 Unternehmen und 15 Universitäten wollen sich am CBP beteiligen.
Lesestoff:
In der letzten Woche hatte sich in Brandenburg die Technologie-Plattform Bioraffinerien gegründet.
roRo