China mit Bio-Wachstumsplänen
Landwirtschaft
In China reift der Biomensch: „I Garden“
Der chinesische Markt für Bioprodukte hat nach
offiziellen Angaben ein Volumen von 1,55 Milliarden US-Dollar. Zweistellige
Zuwachsraten sind in dem Reich der Mitte keine Seltenheit. Der Filialist Lohao
City erreichte im ersten Halbjahr 2011 ein Plus von 35 Prozent. Die wachsende
Mittelschicht und ein steigendes Umweltbewusstsein treiben das Biosegment.
In den nächsten zehn Jahren soll nach Aussage von Zhao
Xuan, Direktor vom China Organic Food Certification Center, der Biomarkt um 30
bis 50 Prozent wachsen. Dann könnten bis zu drei Prozent der chinesischen
Ackerfläche biologisch bewirtschaftet werden und China zum viertgrößten
Bioproduzenten der Welt geworden sein.
Low carbon Life
Mit „I Garden“ haben die Chinesen auf der BioFach eine
Plattform vorgestellt, die zwischen Geschäftspartnern und Kunden ein Netzwerk
aufbauen will. Diese B2B2C – Plattform hat mit der ersten ökologischen Stadt
Sichuan Xing-YI einen realen Hintergrund. Mit Hilfe der Low Carbon Modellstadt
soll Chinas Massenproduktion in eine Qualitätsoffensive umgewandelt werden.
Zusammen mit der Organic Trade Union China (OTUC) und der Universität Peking.
Die Mischung aus „online“ und „offline“ – Stadt könnte sich auch weltweit in „I
garden“-stores niederschlagen.
Die Basis für „I Garden“ sind die Vorstellungen des
britischen Genossenschaftspolitiker Ebenezer Howard: „To create a garden city
suitable for human being.“ Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte Howard
das Gartenstadt-Konzept als Gegenkonzept der Industriestädte mit ihren
schlechten Wohn- und Lebensbedingungen.
In Deutschland haben Architekten das Gartenstadtmodell beispielsweise in
Marienthal in Hamburg oder in Lichterfelde-West in Berlin umgesetzt. Jetzt
tragen die Chinesen das Modell in die digitale Welt.
Lesestoff:
Roland Krieg, Foto: Ralf Flucke
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