China modernisiert seine Milchbetriebe

Landwirtschaft

Auslandstechnik soll chinesische Milch sicherer machen

Vor einigen Jahren hat der Melamin-Skandal die chinesische und Weltöffentlichkeit erschreckt. Einer der Beteiligten Molkereien ist die Mengniu-Gruppe aus der Inneren Mongolei, die von der niederländischen Rabobank zu den 20 größten Agrarunternehmen der Welt gezählt wird.
Erst Ende 2011 fiel die Mengniu wiederholt auf, weil drastisch überhöhte Mengen des Leberschädigenden Flavacin M1 in Milchpackungen gefunden wurden. Der Stoff wird durch Schimmelpilze erzeugt.
Lebensmittelsicherheit wird nicht nur in China zu einem Wettbewerbsvorteil, da über solche Skandale heute in der ganzen Welt berichtet wird.
Gerade die Mengniu-Molkerei mit mehr als 30 Produktionsstätten in 20 Provinzen und einer jährlichen Verarbeitungsmenge von 24 Millionen Tonnen Frischmilch, ist gefordert, das Thema Lebensmittelsicherheit in den Vordergrund zu stellen. Fast ein Drittel des chinesischen Milchmarkts ist in der Hand der Mengnui-Gruppe. Nach eigenen Angaben will sich die Molkereigruppe von „China Mengniu“ zur „World Mengnui“ weiter entwickeln.

Wandel durch Auslands-investitionen

Erst im Juni dieses Jahres hat mit Arla, einer der größten europäischen Molkereien, eine Beteiligung an der Mengnui-Gruppe in Höhe von 2,2 Milliarden Hongkong-Dollar erhalten. Nach Arla-Geschäftsführer Peder Tuborgh will die skandinavische Arla ihre Erfahrungen im Bereich Farmmanagement, Rückverfolgbarkeit und Forschungserfahrungen im Bereich funktionaler Lebensmittel einbringen. Speziell soll Arla auf Wunsch der Chinesen das „Arlagaaden Quality System“ einführen, um das chinesische HACCP-Konzept besser umzusetzen.
Jetzt haben die Chinesen auch im technischen Bereich aufgerüstet. Die 1977 in Israel gegründete S.A.E. Afekim ist einer der weltweit größten Ausstatter von Milchbetrieben mit Melkkarussellen, ID-Tags und Milchmesssystemen. Unter der Marke afimilk und über den neuseeländischen Vertriebspartner Waikato wurde die Ausrüstung von Mengniu-Milchviehbetrieben mit 13 großen Melkkarussellen vereinbart. Damit wird Mengniu weniger Milch anderen Molkereien verarbeiten, sondern die Eigenproduktion forcieren. Die Melkkarusselle sind dabei ein Tor für die Milchqualitätskontrolle und -erfassung.

Roland Krieg; Foto: Waikato

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