Chinesen lieben europäischen Wein
Landwirtschaft
Italien und Spanien übernehmen Marktanteile bei Wein
Die Weinerzeugung in der EU ist seit 2011 von 164 Millionen Hektoliter mit Schwankungen im Weinjahr 2016/17 mit 165 Millionen stabil geblieben. Marktanteile konnten die beiden Weinnationen Italien und Spanien hinzugewinnen. Im gleichen Zeitraum hat Spanien fünf Millionen Hektoliter mehr Wein erzeugt und kommt mit 42,5 Millionen fast an die Franzosen heran (43,2 Millionen hl). 2011/12 erzeugte die Grande Nation allerdings noch 51 Millionen Hl. Unangefochten die Nummer eins ist Italien, das im letzten Weinjahr 50,2 Millionen hl Wein produzieret. Das sind nach Auswertung der aktuellen Zahlen von der EU- Kommission sechs Millionen mehr gegenüber 2011/12.
In Deutschland ist der Weinbau im Trend von 9,1 auf 9 Millionen hl zurückgegangen. Verloren haben auch „kleinere“ Weinländer, die aber traditionelle Weinlagen aufweisen wie Ungarn (- 26 Prozent zum Fünf-Jahresschnitt), Rumänien (- 17) Portugal (- 10) oder Bulgarien (- 8).
Der Trend spiegelt sich bei den aktuellen Weinpreisen wider. Im Juli kostete der Basisrotwein 3,82 Euro/%Vol/hl und ist seit 2016 um 31 Prozent gefallen. In Italien kostet er 3,47 (+ 2 Prozent) und in Spanien 3,33 (plus 15,3 Prozent). Große Sprünge nach oben sind schwer vorstellbar. Die Lagerhaltung auf Erzeugerebene hat im letzten Jahr um 4,26 Prozent zugenommen (104.000 hl), auf Verkaufsseite hingegen um sechs Prozent abgenommen (noch 55.000 hl vorrätig).
Gerade in Frankreich und Italien geht der Weinkonsum dramatisch zurück. 1980 haben die beiden Länder noch rund 50.000 hl Wein genossen. Im Jahr 2013 sind es nur noch 31.000 und 22.000 hl. In Deutschland hat der Konsum im gleichen Zeitraum von 15.000 auf 20.000 hl zugenommen.
Fast die Hälfte der Weine tragen eine geschützte Angabe nach Region, Ort und Weingut (AOP), rund ein Viertel eine geschützte geografische Angabe (IGP). Weine mit diesen Qualitätsparametern haben in den letzten Jahren zugenommen.
Europa erzeugte 2016 mit 61,2 Prozent den meisten Wein in der Welt. Die USA stehen mit einem Marktanteil von 8,7 Prozent auf Platz zwei. Die Chinesen haben auch bereits 4,4 Prozent erreicht und haben ihre Weinimporte aus der EU zudem auf 3,5 Millionen hl verdoppelt. Nach den USA sind sie der wichtigste Weinhandelspartner. Die Portugiesen exportieren mit 18 Prozent den höchsten Anteil an Drittstaaten. Es folgen die großen Weinnationen Frankreich, Spanien und Italien. Der Exportwert ist stetig seit 2007 von knapp sechs auf mittlerweile 9,5 Millionen Euro angestiegen.
Roland Krieg