Copa-Cogeca beklagt Bauernopfer

Landwirtschaft

Findet die EU keine Ersatzmärkte für Russland?

Die Kehrseite des internationalen Wettbewerbes ist der politische Gegenwind, der rasch die Richtung ändern kann. Auf einem Spitzentreffen in Helsinki beklagte der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband Copa-Cogeca die Opferrolle, die das Embargo Russlands den EU-Bauern zugeschrieben hat. Generalsekretär Pekka Pesonen warf der EU vor, mehr über neue Märkte zu reden, als Taten zu deren Erschließung folgen zu lassen.

„Vor August 2014 hat der russische Markt jährlich Agrarprodukte im Wert von 16 Milliarden Euro aufgenommen. Umgekehrt hat die EU Waren im Wert von vier Milliarden Euro bezogen. Russland war unser Kunde Nummer eins“, sagte Pesonen. Der Importbann habe vor allem die Märkte für Milch, Fleisch, Obst und Gemüse getroffen, was einen großen Preisdruck ausgelöst habe und die Gewinnmargen schmälerte.

„Die EU hat Schritte zur Erschließung neuer Märkte unternommen. Unglücklicherweise wurde darüber mehr geredet, als umgesetzt“, klagte Pesonen weiter. Es gäbe zwar genug Geld für zusätzliche Vermarktungsaktivitäten, aber die Gelder würden nur ineffektiv genutzt. „Die EU hat Außenstellen, die für Demokratie, Menschenrechte und andere soziale Aspekte werben, da sollten auch Maßnahmen für hochwertige EU-Agrarprodukte vorhanden sein. Mehr Taten sind erforderlich, um für die Zukunft die wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln sicher zu stellen.“

roRo

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