Copa Cogeca fordert starke ländliche Räume
Landwirtschaft
EU-Landwirtschaft 2018 vor großen Herausforderungen
Der europäische Bauern- (Copa) und der Genossenschaftsverband (Cogeca) begrüßen das Votum des Europäischen Parlamentes, einen starken mehrjährigen Finanzrahmen ohne Kürzung im Agrarbereich zu gestalten. Dazu hat die europäische Abgeordnete Sofia Ribeiro eine Anhebung des nationalen Beitrags der Länder auf mehr als ein Prozent des Bruttonationaleinkommens gefordert. Copa Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen: „Ich freue mich, festzustellen, dass die Parlamentarier eine Kürzung des EU-Agrarhaushaltes ablehnen und die Direktzahlungen an Landwirte wahren wollen. Wie Copa und Cogeca lehnen auch sie eine Renationalisierung der GAP-Regeln ab.“

Doch noch ist das Ansinnen nicht umgesetzt. Das Jahr 2018 birgt viele Stolpersteine für die Bauern. Im Gespräch mit dem bulgarischen Agrarratsvorsitzenden Rumen Porozhanov forderte Copas erster Vizepräsident Joe Healy (rechts im Bild) am Montag eine starke Agrarpolitik. Dabei gehe es nicht nur um die Neuformulierug ab 2020 und den Klimaveränderungen, sondern naheliegend um die Verhandlungen zum Mercosur-Abkommen mit Südamerika und dem anstehenden Brexit. Die Landwirtschaft in der EU sichert 40 Millionen Arbeitsplätze im ländlichen Raum und ernährt 500 Millionen Menschen. Das Zwei-Säulen-Modell dürfe nicht angetastet werden. Zu den Verhandlungen mit den Mercosur-Ländern fordert Healy eine starke Haltung der EU: „Wir importieren bereits ein wesentliches Volumen an Rindfleisch, Zucker, Geflügel und Orangensaft. Alleine 75 Prozent des importierten Rindfleisches stamme aus den Mercosur-Ländern. Das sind 246.000 Tonnen.“ Da die europäischen Landwirte in höhere Standards investiert haben, dürften die Importe nicht mehr werden.

Gleichzeitig weilte Cogeca-Präsident Thomas Magnusson (2. von links) auf der Tagung „Farmers fort he Future“ in New York. Dort warb er für die Genossenschaftsidee zur Stärkung des einzelnen Landwirts und Sicherung des Familieneinkommens im ländlichen Raum. Kooperativen machen einzelne Landwirte widerstandsfähiger gegen Markt- und Klimaschwankungen. Genossenschaften erzeugen bereits die Hälfte der agrarischen Produkte weltweit. Kooperativen könnten die digitale Divende sichern, die Ausbildung verbessern und die wachsende Nachfrage bedienen. Die Tagung war die 56. Sitzung der UN-Komitees für Soziale Entwicklung.
Roland Krieg; Fotos: Copa Cogeca