Dänemark erforscht Weiden

Kohlendioxidbilanz von Weiden

Die Dänische Forschungsstelle für erneuerbare Energien in Roskilde (DTU) , Riso, rund 30 Kilometer von Kopenhagen entfernt, hat jetzt begonnen, Weiden auf einer Fläche von rund 30 Fussballfeldern zu pflanzen. Damit beginnt ein neues Forschungsprojekt, das die Treibhausgasbilanz von Agrarholz aus Weiden bestimmen soll.

Weiden-Bilanz
Weiden wachsen schnell. Innerhalb von wenigen Jahren produzieren sie Biomasse, die in Energie umgewandelt werden kann, Ein profitables Geschäft, meinen die Forscher, das zudem noch viel für die Umwelt und für eine Kohlendioxidfreundliche Energieproduktion machen kann. Vor allem, wenn die Weiden mit Resten der Abwasserbehandlung und Gärresten aus Biogasanlagen gedüngt werden.
In Schweden werden nach Angaben der Zeitschrift Energimagasinet (3/2007) bereits mehr als 14.000 Hektar Weiden zur Energieproduktion genutzt und es kommen rund 500 Hektar jährlich hinzu. Rund 2.500 Hektar werden jährlich geerntet und der Energiebaum hat bereits einen Anteil von einem Prozent an der schwedischen Energie-Biomasse. Doch wissenschaftliche Erkenntnisse sind noch rar.
Professor Per Ambus von aus Riso: „Beim Anbau von schnell wachsenden Weiden gibt es Freisetzungen von Treibhausgasen, doch gleichzeitig fixiert das große Wurzelsystem der Pflanze auch Kohlendioxid aus der Atmosphäre auch im Boden.“ Mit dem neuen Forschungsprojekt in Roskilde wollen die Forscher im wahrsten Sinne des Wortes Bilanz ziehen.
Dabei wollen die Weidenpflanzer auch die vor- und nachgelagerten Bereiche rund um die Energiegewinnung aus den Weiden mit einbeziehen. Sie berechnen für ihre Bilanz auch den Treibhausgasaufwand für Maschinen und Dünger, sowie Einflüsse von Regen und des Bodens. Auch soziale Aspekte wie die Faktoren Arbeit und Dienstleistung fließen in das Ergebnis ein.

Lesestoff:
www.risoe.dtu.dk/
In der letzten Woche gab es in Berlin eine internationale Tagung zum Agrarholz. Hier geht es zum Teil I.

roRo; Foto: DTU: Anlage der Weidenplantage