Dänische Ziele
Landwirtschaft
Dänemarks Ratspräsidentschaft
Dänemark hat am Freitag sein Programm für die nächsten sechs Monate vorgestellt. Der nördliche Nachbar hat die EU-Ratspräsidentschaft inne und baut diese auf vier Säulen auf: „Ein verantwortungsvolles Europa“ will die europäische Wirtschaft stärken und die Finanzmärkte stärker regulieren. „Ein dynamisches Europa“ will den Binnenmarkt neu beleben und in der ganzen EU ein nachhaltiges Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung entfachen. „Ein grünes Europa“ verbindet die Wirtschaft mit einer grünen Entwicklung innerhalb eines Binnenmarktes für Energie und erhöhter Energieeffizienz. Und das „sichere Europa“ will neben der Steuerung der Migrationspolitik auch die Lebensmittelsicherheit und Bekämpfung bei grenzüberschreitenden Gefahren verbessern.
Innenministerin Margrethe Vestager, MinisterpräsidentinHella Thorning-Schmidt und Minister des Auswärtigen
Villy Sovndal (v.l.n.r.; Foto: Außenministerium Daenemark)
Dänemark zur Landwirtschaft
In den nächsten sechs Monaten will Dänemark die Reform
der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zwar vorantreiben, aber nur innerhalb des
mehrjährigen Finanzrahmens. Die GAP ist damit nur Bestandteil des Finanzrahmens
ab 2013.
Dänemark begreift die GAP als Lösung für Fragen wie der
Wasserqualität, Klimaadaption, Lebensmittelsicherheit und der Erzeugung grüner
Energie. Die biologische Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung sind
Bestandteil der GAP. Die Finanzierung der gesellschaftlichen Leistungen steht
neben der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Dazu soll die Aufstockung des Agrarforschungssektors
ihren Beitrag leisten.
Die gemeinsame Fischereipolitik müsse auf einen „ökosystemorientierten
Ansatz“ fußen, der Rentabilität und Nachhaltigkeit verbindet. Im Vordergrund
stehen das Verbot von Beifang-Rückwürfen und die Entwicklung selektiver
Fangmethoden. Dokumentierte Fänge seien der Schlüssel für ein effektives
Fangquotenmanagement. Fischereiabkommen mit Drittstaaten „sollten Klauseln zu
Menschenrechten und Demokratie“ enthalten.
Im Bereich des ökologischen Landbaus will Dänemark die
Mitgliedsstaaten einladen, die Regelungen für einen neuen Gesetzesentwurf zu
besprechen, damit der Ökolandbau im Binnenmarkt funktioniert und Verbraucher ihm
vertrauen.
Dänemark hat auch das Thema Antibiotikaeinsatz
aufgenommen und will das Thema Antibiotikaresistenz auf die Tagesordnung
setzen.
Letztlich wird auch das Thema artgerechte Tierhaltung
und Tiertransporte Thema während der Ratspräsidentschaft sein.
Von großer Wichtigkeit ist für Dänemark die Lebensmittelsicherheit,
die im Binnenmarkt mit harmonisierten Standards erhöht werden soll. Damit will
Dänemark die Health Claims-Verordnung und die Verordnung über Novel Food
vorantreiben.
Umwelt
Es werde ein „hartes Stück Arbeit“ werden, noch unter
dänischer Präsidentschaft einen Rahmen für das 7. Umweltaktionsprogramm zu
entwerfen. Die Dänen wollen sich aber dafür einsetzen, dass Europa „als Modell
für internationale Maßnahmen zum Schutz der weltweiten Naturgrundlage“ wird.
Das Wachstum in der EU müsse daher grün sein. Das reicht vom Umgang mit
Elektronikschrott bis hin zur Wasserrahmenrichtlinie.
Im Blickpunkt stehen Kombinationswirkungen von
Chemikalien, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in eine
Vorbeugungspolitik umgesetzt werden sollen. Die Chemikalienrichtlinie REACh
soll um dieses Thema wie auch um Nanomaterialien erweitert werden.
roRo; Foto: Außenministerium Dänemark