Das Alpine Steinschaf

Gefährdete Nutztierrasse 2009

>Jedes Jahr stellt die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen (GEH) auf der Internationalen Grünen Woche ein Tier in den Mittelpunkt, mit dessen Hilfe die Vielfalt der Nutztiere aufgezeigt werden soll – obwohl wir nur wenige Rasen auf den Betrieben halten.

Das Alpine Steinschaf
Zu Beginn des 20.Jahrhunderts kam das Steinschaf noch in den folgenden Gebieten vor: In Bayern fand man es hauptsächlich in Berchtesgaden, in großen Teilen der Umgebung Traunsteins und südöstlich von Rosenheim. 1911 gab es noch Dokumentationen über die Tiere in Salzburg,über eine Reinzucht im Oberpinzgau sowie in den Arltälern und im Tennengebirge.
Neuere Zuchtbeschreibungen von Tierzüchtern stellten fest, dass die Vorfahren des Alpinen Steinschafs trotz unterschiedlicher Einkreuzungen auf das neolithische Torfschaf zurückgeht. Das Steinschaf gibt es in allen Farbvarianten mit allen Wollfarben. Es ist mischwollig mit markhaltigen, langen Grannenhaaren und gewellten, feinen und kürzeren Wollhaaren. Die Tiere sind feingliedrig mit sehr harten Klauen. Der überwiegende Teil der Böcke ist behornt. Das Alpine Steinschaf ist für die rauen Bedingungen der Hochalpen bestens angepasst. Es erreicht Vegetation, die kaum zugänglich ist. Es ist robust, genügsam und wetterhart, hat eine hohe Milchleistung und lammt zweimal im Jahr. Trotzdem ist das Tier sehr zutraulich, weswegen es sich für kleine Herden besonders gut eignet.
Der Zuchtbestand liegt in Bayern bei derzeit nur noch 203 herdbuchmäßig erfassten Mutterschafen und Böcken in 12 Zuchtbetrieben. In ganz Deutschland gibt es noch 350 Tiere. In einem geplanten Almweidenprojekt im südöstlichen Oberbayern soll die Rasse unter ihren natürlichen Bedingungen erhalten und gleichzeitig ein Zuchtindex für die „Almtüchtigkeit“ entwickelt werden.

Die GEH finden Sie im Internet unter www.g-e-h.de und auf der IGW in der Halle 25 Stand 108

roRo; Fotos: Schaf: roRo; Bayerns Agrarminister Helmut Brunner: Stmlf

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